MACHINE HEAD - Through The Ashes Of Empire
Mehr über Machine Head
- Genre:
- Neo Thrash Metal
- Label:
- Roadrunner Records
- Release:
- 27.10.2003
- Imperium
- Bite The Bullet
- Left Unfinished
- Elegy
- In The Presence Of My Enemies
- Days Turn Blue To Gray
- Vim
- All Falls Down
- Wipe The Tears
- Descend The Shades Of Night
Mit ihrer fünften Studio-Veröffentlichung “Through The Ashes Of Empire” - lässt man mal das Live-Album “Hellalive“ außen vor - sind MACHINE HEAD mehr denn je zu ihren eigenen Wurzeln zurückgekehrt. Auch wenn man keinesfalls eine Kopie des 1994 veröffentlichten und überaus erfolgreichen Debüts “Burn My Eyes“ produzieren wollte, sind Parallelen nicht zu überhören. Dennoch braucht man Vergleiche keineswegs zu scheuen. Konsequent wird der ursprünglich eingeschlagene - und kurzzeitig mal verlassene - Weg weiter beschritten. Vergessen sind die Zeiten der Experimente. Vorbei die (unterstellten) Anlehnungen an den New Metal bei “The Burning Red“ oder die versuchte Kurskorrektur mit “Supercharger“. So umstritten die Werke auch zu jener Zeit waren und vielleicht auch heute noch sind; ohne die typischen MACHINE HEAD-Trademarks musste keines der genannten Alben auskommen. Dennoch wurde letztgenanntes Album gerade in den USA verschmäht und letztendlich ging hierdurch der Plattenvertrag verloren. Es war also an der Zeit für eine Neuorientierung. Mit dem Gitarristen Phil Demmel holte man sich einen alten Bekannten mit an Bord, der bereits mit Robb Flynn bei den Bay-Area-Ikonen VIO-LENCE zockte und das Erbe von Ahrue Luster antrat. Dies mag vielleicht auch dazu beigetragen haben, dass man sich alter Tugenden besann. Nach eigenen Angaben stellt “Through The Ashes Of Empire” für das Quartett einen Neuanfang dar. Um diese Frische unverfälscht einzufangen, wurde die Produktion von Mastermind Robb Flynn eigenhändig übernommen, ehe man mit dem Produzenten Colin Richardson einen weiteren alten Weggefährten für den Endmix verpflichtete, der bereits die beiden ersten Alben veredelte.
Das neue Material ist wesentlich härter ausgefallen und dröhnt dank der prächtigen Produktion mächtiger denn je aus den Boxen, ohne dabei aber gänzlich auf griffige Melodien zu verzichten. Kurzum ein volles Brett vor den Kopf des Hörers. Das Songwriting fiel erneut sehr emotional und wütend aus. Man kann das Adrenalin in der Luft förmlich schmecken und spürt wie sich die Halsschlagadern langsam mit Blut füllen. Ohne Rücksicht auf Verluste brechen fette Gitarrengewitter in Stücken wie ’The Presence Of My Enemies’ oder dem imposanten Opener ’Imperium’ über den Hörer herein. Die Songs transportieren die unterschiedlichsten Stimmungen und wechseln innerhalb von Sekunden die Richtung. Erneut werden auch sehr persönliche Erfahrungen, wie etwa Robb’s Adoption in ’Left Unfinished’, verarbeitet. Zudem gräbt sich das brachiale Drumming von Dave McClain tief in der Magengrube ein. Der absolute Überhammer ’Days Turn Blue To Gray’ - für mich persönlich eine der besten MH-Kompositionen überhaupt - und die Semiballade ’Descend The Shades Of Night’ setzen dem Ganzen die Krone auf. Auf diesem Silberling gibt es keinen einzigen Ausfall zu verzeichnen, so dass “Through The Ashes Of Empire” getrost zu den besten Veröffentlichungen des Jahres gezählt werden kann, was ich ehrlich gesagt nicht mehr erwartet hätte. Auf eine livehaftige Umsetzung des Meisterwerkes im November darf man äußerst gespannt sein.
Wer schon immer einmal Robb persönlich die Gitarre auf der Bühne überreichen wollte, sollte an der von Roadrunner Records in Kooperation mit dem Rock Hard initiierten MACHINE HEAD "Roadie For A Day"-Competition teilnehmen. Mehr dazu in der aktuellen Ausgabe des Rock Hard bzw. auf der Roadrunner-Page. Die Competition endet am 31. Oktober 2003.
Allen, die nicht abwarten können, empfehle ich den Besuch der Roadrunner-Homepage , wo sie den Song ’Left Unfinished (unmastered decoy version)’ vom aktuellen Album “Through The Ashes Of Empire“ als free MP3 finden.
Anspieltips: Left Unfinished, Days Turn Blue To Gray, Imperium
- Redakteur:
- Frank Hameister