MAD HATTER - Pieces Of Reality
Mehr über Mad Hatter
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Art Gates Records
- Release:
- 22.05.2020
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Gelungenes Zweitwerk.
Da ist es also endlich, das von mir und meinem Kollegen Marius so sehnlich erwartete Zweitwerk der schwedischen Hutmachervereinigung. Zwei Jahre nach dem wahrlich grandiosen, schlicht "Mad Hatter" betitelten Debütalbum entführen uns Sänger Petter Hjerpe und seine drei Wegbegleiter wieder in die düstere Welt der Alice und ihrer Gefolgschaft. "Pieces Of Reality" wurde wie sein Vorgänger mit einem sehr stimmungsvollen Artwork versehen welches sogleich eine Verbindung zum textlichen Inhalt darstellt. Was hat die Scheibe nun musikalisch zu bieten und gelingt es ihr, mich wieder genauso zu packen wie der formidable Vorgänger?
Nach dem ersten Spin stellte sich bei mir schon so etwas wie eine kleine Ernüchterung ein. Sind die Gründe dafür vielleicht meine zu hohen Erwartungen an das Album? Ich musste die Scheibe jedenfalls erst einmal einige Tage sacken lassen, ehe ich mich an einen Zweitversuch herangewagt habe. Mit nun etwas gemischten Gefühlen geht es also in Runde zwei. Es fällt auf, dass die Scheibe weniger HELLOWEEN, dafür etwas mehr ANGRA- zur Andre Matos-Phase und STRATOVARIUS-Einflüsse aufweist als zuvor. Ist das nun schlecht? Eigentlich nicht, nur halt etwas anders als von mir erwartet. Der tolle Gesang von Petter liegt mittlerweile auch einiges näher an Andre Matos als an Michael Kiske. Ist dies so schlimm? Auch nicht. Die Gitarren knallen ohne Unterlass und auch das Schlagzeug macht ordentlich krach. Stopp, genau an diesem Punkt tönt doch etwas gewaltig anders als gewohnt und sorgt für ein gewisses Unbehangen in meiner Magengrube. Also meine Lauscher etwas genauer auf das Schlagzeug gerichtet und da ist der Störenfried dann auch schnell ausfindig gemacht. Die Double Bass Drums von Schlagzeuger Alfred Fridhagen hören sich teilweise nicht nur fürchterlich steril und kalt an, sondern werden zudem viel zu oft und auch unpassend eingesetzt und berauben dadurch einige stimmungsvolle Passagen ihres Zaubers. Schade, aber nicht mehr änderbar.
Weitere Spins später darf ich festhalten, dass MAD HATTER mit "Pieces Of Reality" wieder ein kompositorisch äußerst vielseitiges Zweitwerk gelang, das tatsächlich mit jedem weiteren Durchlauf wächst und immer wieder Neues zu entdecken bereithält. Meine anfängliche Skepsis hat sich nicht bestätigt und so darf ich dem Album, welches Fans von ANGRA, STRATOVARIUS, HELLOWEEN, FREEDOM CALL oder auch AVANTASIA unbedingt anhören sollten, eine unbedenkliche Kaufempfehlung aussprechen. Rückblickend habe ich das Erstwerk mit 8,5 Punkten definitiv einen halben Punkt zu schlecht bewertet und auch diese Scheibe wäre ein glatter 9-Punkte-Kandidat, wären da nicht die angesprochenen, teilweise etwas nervenden Drums, sodass ich auch diesmal wieder 8,5 Punkte vergebe und mich auf weitere Taten des verrückten Hutmachers freue.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mahoni Ledl