MAD MAX - Night Of White Rock
Mehr über Mad Max
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- AOR Heaven / Soulfood
- Release:
- 13.01.2006
- To Hell And Back Again
- Losin' It
- Hope To See You
- Unbelievable
- Sun
- Homeless
- Raise Your Voice
- Upon My Soul
- Bad Day In Heaven
- Night Of White Rock
- (Just A) Melody
Michael Voss scheint auch nicht mehr so richtig zu wissen, was er jetzt genau möchte. Nachdem er seine erste Band MAD MAX bereits 1999 einmal kurz wiederbelebt hatte - wobei damals lediglich 'Vossi' und Gitarrist Jürgen Breforth mit von der Partie waren - und seine übrigen Projekte SILVER und BISS äußerst durchschnittlich waren, startet man nun einen dritten (und wahrscheinlich auch letzten) Versuch mit MAD MAX, dieses Mal allerdings wieder im kompletten Original-Line-up. Zu solchen Aktionen mag man jetzt stehen wie man will, aber mit einem Blick auf die Bandgeschichte ist schon eine gewisse Skepsis angesagt. Der "Haken" an der Sache ist jedoch, dass das erneute Comeback-Album "Night Of White Rock" richtig stark und so ziemlich das Beste geworden ist, was Michael Voss in der vergangenen Dekade auf die Szene losgelassen hat.
Als alleiniger Songwriter hat er dieses Mal wieder vermehrt Wert darauf gelegt, dass die Musik auch wirklich unter dem Banner Rock läuft, denn selbst wenn Songs wie 'Hope To See You' und die Ballade 'Unbelievable' ganz klar seichter AOR-Kram sind, rockt "Night Of White Rock" in seiner Gesamtheit doch recht ordentlich. Der Produzent und Sänger hat seiner Truppe einen ziemlich fetten Gitarrensound verpasst und legt eine astreine Gesangsleistung hin; somit ist ihm auch zu einem hohen Prozentsatz das Gelingen der wiederholten Rückkehr zu verdanken. Sachen wie das eingängige 'To Hell And Back Again' und 'Sun' sind schlicht und einfach geil und besitzen diese Hooklines, die man besonders bei BISS vermisste. Einen coolen rockigen Groove gibt es indes bei 'Upon My Soul' und 'Homeless', und mit dem stampfenden 'Raise Your Voice', das ebenfalls sehr eingängig ausfällt, bewegt man sich sogar an der Grenze zum Heavy Metal.
Quasi als Ausgleich dienen schließlich die etwas softeren Nummern, die sich aber insgesamt prima ins Gesamtbild einfügen und die feine Dynamik der Platte unterstreichen. Neben den genannten Stücken fallen diesbezüglich noch '(Just A) Melody' und das getragene 'Losin' It' auf, die vor allem durch ihren hohen Melodieanteil ebenso flott hängen bleiben wie die etwas härteren Stücke.
Auf "Night Of White Rock" stimmt einfach die Mischung. MAD MAX bedienen sowohl die AOR-Anhängerschaft, als auch das 80er-Hardrock-Publikum und klingen anno 2005 so frisch wie einst beim Bandklassiker "Night Of Passion". Ich muss zugeben, dass ich anfangs meine Bedenken bei diesem Comeback hatte, bin aber nun froh, festgestellt zu haben, dass "Night Of White Rock" ein so starkes Album geworden ist und den Namen der Band auch mehr als 20 Jahre nach der Gründung nicht in Verruf bringt. Als gestandener Hardrocker sollte man sich definitiv mal mit dieser Scheibe beschäftigen!
Anspieltipps: To Hell And Back Again, Night Of White Rock, Sun
- Redakteur:
- Björn Backes