MAD SIN - Dead Moon's Calling
Mehr über Mad Sin
- Genre:
- Psychobilly
- Label:
- People Like You / SPV
- Release:
- 07.10.2005
- Intro
- Point Of No Return
- Fuel For Brains
- To Walk The Night
- Not Invited
- Plastic Monsters
- Brand New Gun
- Dead Moon
- Houdinis Pool
- Generation 69
- 2xLove = 2xPain
- Underground
- The Conspiracy Theory
- Cannibal Superstar
- Radio Psycho
- T.C.S.
- Apes On Parade
- Gone Forever
War früher nicht alles besser? Die Jugend war noch nicht von Perspektivlosigkeit geprägt, musikalisch herrschte allerorten Aufbruchstimmung und die Kids hörten auf den Straßen THE CLASH, die SEX PISTOLS oder auch die MISFITS. Es war buchstäblich alles Gold, was glänzte - eine tolle Zeit! Auch wenn das natürlich augenzwinkernd zu verstehen ist, fühlt man sich doch an diese Zeit erinnert, wenn man den Berlinern MAD SIN lauscht.
Die Truppe vermengt einen deutlichen Punk-Einschlag à la THE CLASH mit Sachen wie Rockabilly, Ska, Country und einer Schippe handfestem Rock. Einige Songs erinnern mich sogar etwas an die fantastischen CHERRY POPPIN' DADDIES, die den Swing in rockige Sphären katapultierten. Das ist eben Mucke, die einfach nur von Typen mit massig Gel im Haar, Tolle und Sonnenbrille gespielt werden kann, und genauso sehen die sechs Protagonisten auch aus. Musikalisch klingt die ganze Chose richtig fetzig, irgendwie zeitlos und ist dabei doch kein Stück antiquiert - so muss das sein!
Die Jungs wissen einfach, wie man es anpackt. Kein Wunder, hat man ja auch die Erfahrung von nun bereits acht gesammelten Werken auf dem Buckel. Daran wird es wohl vor allem liegen, dass "Dead Moon's Calling" so natürlich und entspannt klingt. Da hat eine Band sich und ihren Stil gefunden und zelebriert ebendiesen in ausgelassener Weise. Dass MAD SIN im Umkehrschluss auch nichts wirklich Überraschendes oder Spektakuläres mehr produzieren, ist dadurch sehr nachvollziehbar, fällt angesichts des überwiegend erstklassigen Songmaterials aber überhaupt nicht negativ ins Gewicht. Was soll auch daran schlecht sein, dass man weiß, was man von einer Band zu erwarten hat? MAD SIN machen das, was sie können, richtig gut. Die zahlreichen Fans der Berliner Truppe wird's sicherlich freuen.
Sehr angenehm fällt außerdem auf, dass die Band sowohl flotte Tanzflächenfeger wie 'Not Invited' als auch entspannt-lässige Nummern der Marke 'Houdinis Pool' und heftige Rocker wie 'Dead Moon' am Start hat und damit das Album zu einer abwechslungsreichen Angelegenheit macht. Insgesamt liefern MAD SIN hier einfach melodisch-peppige Songs ab, die direkt in die Beine gehen. Und wenn die mit irgendetwas anderem, wie z.B. mit Fahren oder Fußballspielen beschäftigt sind, dann kann man die Gute-Laune-Nummern als Ersatz immer noch aus voller Brust mitpfeifen (macht sich gerade beim Fußball bestimmt hervorragend).
Ob man das Ganze nun Psychobilly, Punk oder einfach nur Rock'n'Roll nennen will, spielt kaum eine Rolle. MAD SIN liefern hier einfach einen erfrischenden Gegenpol zu diesem ganzen auf modern getrimmten Zeug ab, dem irgendwie das Herz und die Attitüde abhanden gekommen sind. Und so schließt sich der Kreis: Natürlich war früher nicht alles besser, aber wer trotzdem Gefallen daran findet, kann auch heute noch ein wenig in den damaligen Zeiten schwelgen. Und das geht perfekt mit einem Album wie "Dead Moon's Calling".
Anspieltipps: To Walk The Night, Not Invited, Dead Moon, Houdinis Pool, Cannibal Superstar
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer