MAD SYMPHONY - Mad Symphony (Minialbum)
Mehr über Mad Symphony
- Genre:
- Melodic (Prog) Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- MR Records
- Release:
- 13.05.2021
- Do It All Over
- Next Door
- Sell Me Out
- Nothing
- Bittersweet Bye Bye
Gibt es so etwas wie Prog Sleaze?
MAD SYMPHONY ist eine neue Gruppe aus Vancouver, die im Mai mit ihrem selbstbetitelten Minialbum debütiert hat. Als Sextett mit zwei Gitarren plus Keyboards hat die Band die Möglichkeit zu einem vollen Sound und vielfältigen Ausdrucksformen. Dass sie sich allerdings dem Progressive Rock zuordnet, überrascht ein wenig. Sicher ist die Musik abwechslungsreich arrangiert, und es gibt interessante Wechsel in Rhythmen und Riffs zu hören. Aber Progressive Rock ist schon ein großes Wort.
Für meinen Eindruck stellen die fünf Lieder von "Mad Symphony" melodischen Hardrock mit griffigen Refrains dar. Die hohe, kratzige Stimme des Sängers erinnert an die schaurige Epoche des Haarsprays von Los Angeles, während Tasten und Chöre ein wenig nach AOR klingen. Um bei den Tasteninstrumenten zu bleiben: Auch hier ist MAD SYMPHONY von Orgel über Synthies bis zu eher poptypischen Keyboards breit aufgestellt. Das Zusammenspiel von Gitarren und Tasten ist eine Stärke der Band und erlaubt ihr etwa das starke Leadbreak in 'Do It All Over' oder den deutlichen, aber dennoch harmonischen Wechsel zwischen Hardrock und Poprock in 'Next Door'. Neben dem gekonnten Vortrag und den gut gemachten Arrangements hat die Truppe abgesehen vom leiernden 'Sell Me Out' hübsche Melodien hingekriegt, und das ist ja eigentlich das wichtigste in der Musik. Höhepunkt der Scheibe ist sicher 'Bittersweet Bye Bye' am Ende, dem einzigen Stück mit über fünf - und zugleich auch sechs - Minuten Spieldauer. Gute Soli von Gitarre und Synthesizer, auffälligere Beiträge der Schießbude und vor allem der Bassgitarre lassen bei dieser Nummer am ehesten von Prog Rock reden.
Mit der Mixtur aus Hardrock und AOR, einer Prise Prog und der Sleaze-Rock-Stimme hat MAD SYMPHONY einen stimmigen Sound zu bieten, der gelegentlich wie eine Kombination von VAN HALEN mit David Lee Roth, 70er-Jahre-JOURNEY und AEROSMITH klingt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser