MADDER MORTEM - Deadlands
Mehr über Madder Mortem
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 21.10.2002
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Bei einer norwegischen Band mit Sängerin denkt man zunächst einmal erfahrungsgemäß an Gothic mit Sopranstimme, an Bands wie NIGHTWISH, an romantische Düster-Mucke eben, was ganz und gar nicht abwertend gemeint ist. Nun verspricht der Beipackzettel von "Deadlands" aber, die Band habe sich von der typischen Gothic-Riege weit entfernt und, so heißt es weiter, MADDER MORTEM gehörten definitiv zu den Bands, die dazu bestimmt sind, einfach anders zu sein. Man muss nicht lange in die CD reinhören, um festzustellen, dass dieser Einschätzung vorbehaltlos zuzustimmen ist.
Man muss wesentlich länger reinhören, um zu begreifen, um was es bei dieser Musik eigentlich geht. Um jedoch eines klar zustellen: Es liegt nicht daran, dass man lange braucht, um sich in die CD an sich einzuhören, weil sie irgendwie zu kompliziert wäre. Die Musik gefällt wirklich auf Anhieb, doch man braucht einfach die Zeit, um das übliche Schubladen-Denken zu überwinden. MADDER MORTEM sind nämlich mitnichten eine Gothic-Band im üblichen Sinne. Und erst wenn man dieses Klischee im Geiste überwunden hat, ist man in der Lage, sich in vollem Umfang darauf einzulassen.
Im Klartext: Die Musik von MADDER MORTEM ist ein vielschichtiges Opus mit neuen, ungewohnten und mutigen Melodieführungen, teilweise mit bewusst und dosiert eingesetzten dissonanten Klängen verzerrter Gitarren. Das ganze wird angeführt von der Stimme von Agnete M. Kirkevaag, die rein gar nichts mir Kolleginnen wie Taja Turunen zu tun hat: Der Gesang ist wie die Musik vielschichtig, unvorhersehbar, überraschend, von teilweise Grunt-ähnlicher Aggressivität zu klarer mitreißender Offenheit. Ich kann keine Anspieltipps nennen, alle Lieder sind einfach etwas besonderes, und man muss einfach die CD durchhören, um sie ganzheitlich zu erfassen und zu genießen.
Lediglich einen Vergleich zur besseren Einordnung kann ich noch anbieten, und der ist mir auch erst eingefallen, nachdem ich es geschafft hatte, mich von meinen üblichen musikalischen Denk-Strukturen zu lösen: Die Musik von MADDER MORTEM ist, wenn überhaupt, nur zu vergleichen mit einer Band wie SYSTEM OF A DOWN. Hier sind gewisse Parallelen festzustellen, und das ist absolut nicht negativ gemeint, sondern bezogen auf ein unglaublich hohes Maß an Innovation, Mut zu Neuem und Gespür für Musik. Höchstnote.
Anspieltipps: Die Musik ist zu vielschichtig, man muss die Scheibe ganz hören - ohne wenn und aber!
- Redakteur:
- Mathias Kempf