MADDER MORTEM - Where Dream & Day Collide
Mehr über Madder Mortem
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Peaceville
- Release:
- 18.05.2010
- Where Dream & Day Collide (single Edit Version)
- Jitterheart
- The Purest Strain
- Quietude
- Where Dream & Day Collide (album Version)
- Bonus: Where Dream & Day Collide Video
Ausgefallen-intensive EP der norwegischen Ambient-Künstler.
MADDER MORTEM werden mit wachsender Existenzdauer immer risikofreudiger. Längst im Avantgarde-Zirkus angelangt und mit Ambient-Noten vertraut gibt es inzwischen kein Experiment mehr, welches die Norweger um ihre begabte Frontdame Agnete nicht anpacken würden. Konsequenterweise setzt die Band daher auf ihrer neuen EP "Where Dream & Day Collide" genau dort an, wo man sich im vergangenen Jahr mit dem abwechslungsreichen, aber auch sehr schwer zugänglichen "Eight Ways" verabschiedete - und lässt in der Kürze der Zeit mal wieder vollends die Genialität aufblitzen, für die man MADDER MORTEM mittlerweile nicht mehr bloß in Insider-Kreisen schätzt.
Mit dem Titelsong der neuen Scheibe haben die Nordlichter dabei ein Ambient-Drama komponiert, welches einerseits mit einer bezaubernden Background-Melodik aufwatet, dabei aber ebenso jazzig-trippig und außergewöhnlich ist, dass die Kategorisierung des Bandsounds auch anno 2010 zur schier unlösbaren Aufgabe avanciert. Die Kontrastierung der Elemente gewinnt in den kommenden Songs dann eine noch größere Bedeutung. Vor allem 'Jitterheart' mausert sich zum hektischen Crossover-Event, das kaum durchdringlich bleibt, dabei aber so ausdrucksstark und eindringlich ist, dass man der ungezügelt agierenden Agnete sofort aus der Hand frisst.
Mit dem beschwingten 'The Purest Strain' kehrt man schließlich wieder zum Jazz zurück, bleibt aber überraschend leichtfüßig und zugänglich. Dies gilt auch im Anschluss für das semi-balladeske, unheimlich bewegende 'Quietude', dem heimlichen Hit von "Where Dream & Day Collide", der am Ende trotz allem beweist, dass MADDER MORTEM bei aller Vielfältigkeit nie ihre Linie verloren haben, geschweige denn in Sachen Kunstfertigkeit abgehoben sind.
Diese EP gibt schließlich in Wiederholung den Unterschied und vor allem den Abstand preis, den die Norweger inzwischen zur Konkurrenz aufgebaut haben. Zumindest im avantgardistisch angehauchten (Düster-) Metal macht MADDER MORTEM heute niemand mehr etwas vor. Einerseits sicherlich wegen der beliebten Frontdame, andererseits aber auch ganz klar aufgrund der musikalischen, kompositorischen Progression, die auch im quantitativ verminderten Rahmen einer EP unverkennbar groß ist!
Anspieltipps: When Dream & Day Collide, Quietude, Jitterheart
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes