MADELEINE LE ROY - Chateau Noir
Mehr über Madeleine Le Roy
- Genre:
- BDSM Ambient
- Label:
- Hardbeat Promotion
- Release:
- 04.05.2007
- Das Bildnis der Venus
- Der Ring der O
- Das Schloß des Marquis de Sade
- Session 1
- Wuthering Heights
- Session 1 (Dracul Remix)
- Wuthering Heights (Videoclip)
Nichts – einfach nur Klänge. Undefinierbar, aber etwas erzeugt Töne. Diese werden vermischt mit "Blub-Geräuschen". Mehrere Minuten wird der Hörer gezwungen sich seltsam-klingende Töne anzuhören. Dann, nach fast fünf Minuten, ein Paukenschlag und endlich eine Veränderung. Ist das der Weg ins Paradies? Das eigene Gehör würde das bei den eher beruhigenden und nicht mehr verwirrenden Klängen wohl bejahen. Wenig später ein zweiter Paukenschlag. Endlich ertönen Stimmen. Sie sprechen einen Textauszug von Sacher Machos "Venus im Pelz". Zu hören ist dies auf dem ersten Track 'Das Bildnis der Venus' vom Album "Chateau Noir" von MADELEINE LE ROY.
MADELEINE LE ROY wird auch "Nanne" genannt und ist Backroundsängerin bei UMBRA ET IMAGO. Weiterhin modelt sie. So ist wohl nicht verwunderlich, dass sie 2006 eine Kalenderreihe mit dem Titel "Madeleine Le Roy et ses amies" herausbrachte. Dabei ist sie ebenfalls als Modell zu betrachten. Im Jahr darauf folgte eine weiterer Fetish-Gothic-Akt-Kalender und bereits im August wird der Kalender für 2008 erscheinen. Um die Zeit zu verkürzen, erschien nun ihr erstes "Ambient"-Album mit insgesamt fünf Tracks sowie einem Bonuslied und einem Videoclip. Die ersten vier Tracks sind dabei alle Instrumentalstücke; die ersten Drei mit Textauszügen von Sacher Machos und das Letzte hat MADELEINE LE ROY selbst verfasst.
So wird beispielsweise 'Der Ring der O' mit Vogelgezwitzscher eingeleitet. Trommeln werden lauter und auch das Geräusch von fallendem Sternenstaub ertönt des Öfteren. Wahrscheinlich soll sich der Hörer in einem Waldstück, nahe eines Flusses befinden, denn immerhin muss hier auch ein Uhu sein. Das eher fröhliche Ambiente wird düster. Passend hierzu spricht eine dunkle Männerstimme die Passage aus dem Stück "Die Geschichte der O" von Sacher Machos. Die Stimmen danach sind zwar noch immer düster, aber nicht so angsteinflößend, wie die der direkten Rede. Im dritten Track 'Das Schloss des Marquis' ist ein Textauszug aus "Marquis De Sade" von Sacher Machos zu hören. Dieses Mal wird der Hörer an einen verregneten Platz entführt, wohl in den Abendstunden. Dabei befindet sich dieser wohl recht schnell in dem Schloss. Es wird eine Aura von etwas schönem, stilvollem aufgebaut, trotz des unangenehmen Wetters außerhalb. Doch mehr sei dazu nicht verraten.
Der Vierte, 'Session 1', beginnt ohne ein langes Intro, dafür bitterböse mit Peitschenschlägen. Sein Paradies eben. Ein Fetisch-Einfluss ist hier deutlich zu spüren. Die aufgebaute Stimmung enthält etwas Erotisches und das nur alleine durch den Rhythmus der Drums. Beeindruckend. Fesselnd. Der Hörer ist nach knapp über zwei Minuten so in dem Bann des Liedes, dass selbst die nun positiven Klänge den Geist mit einem Lächeln mitschwingen lassen. Etwas später beginnt die Herrin ihrem Diener Anweisungen zu geben. Danach wieder dieser erotische Drum-Part. Ob die Schmerzen, die sie ihm zufügt, ihm auch wehtun, bleibt fraglich und wird hier auch nicht beantwortet. Von 'Session 1' gibt es auf "Chateau Noir" von MADELEINE LE ROY noch einen Mix von DRACUL.
Die einzige Ausnahme auf dem Album stellt 'Wuthering Heights' dar. Der Song wurde von MADELEINE LE ROY und Amber von UMBRA ET IMAGO gesungen. Ein recht ruhiges Lied, aber doch für die Clubs tauglich. Amber singt allerdings nicht nur auf dem Album, mit Bandkollege Mozart liest er ebenfalls Texte. Auch Oliver Satyr von FAUN darf auf "Chateau Noir" vorlesen.
Mit "Chateau Noir" erschuf MADELEINE LE ROY wohl ein recht außergewöhnliches Album. Gerade die Klanglandschaften tragen dazu bei den Hörer zu fesseln, wenn er sich zumindest darauf einlässt.
Anspieltipp: Session 1
- Redakteur:
- Franziska Böhl