MADHOUSE - Braindead
Mehr über Madhouse
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 12.06.2020
- Break The Ice
- Never Say Die
- Who Made You God
- Poisoned Blood
- Braindead
- Save Your Soul
- Last Man Standing
- Knights Of Avalon
- Oscar
- Evil Fantasies
- Psycho God (Remix)
Überraschend geil!
Die Überraschung hätte für mich nicht größer sein können, als ich die ersten Töne des neuen MADHOUSE-Albums "Braindead" vernahm. Der brachiale Opener 'Break The Ice' knallt in bester ANNIHILATOR-Manier aus den Boxen und lässt dabei keinen Stein auf dem anderen. Die folgenden 'Never Say Die' und 'Who Made Your God' sind ebenfalls melodische Thrash-Granaten erster Güte. Irgendetwas stimmt hier doch nicht! Dachte ich zumindest – bot das Vorgängeralbum der österreichischen MADHOUSE "Money Talks Bullshit Walks" doch noch feinsten Glam Metal. Eine kurze Anfrage bei Dr. Google bringt dann endlich Licht ins Dunkel. Auf "Braindead" habe ich es keineswegs mit unseren glamourösen Nachbarn aus dem Land der Berge und Täler zu tun, sondern vielmehr mit einer jungen, verdammt wilden Truppe aus der schönen Hafenstadt Hamburg, die sich zufälligerweise des gleichen Namens bedient.
Nach dieser überraschenden Offenbarung war meine Neugierde geweckt, sodass ich direkt Spotify zu Rate zog, um Recherchen über etwaige vorherige Veröffentlichungen anzustellen. Aha, "Metal Or Die" aus dem Jahr 2018 nannte sich also das Debütalbum der Jungs von der Waterkant. Also habe ich mir erst einmal dieses Album am Stück einverleibt, um zumindest ein grobes Bild über das bisherige Schaffen der Truppe zu bekommen. Ein ganz ordentliches Debüt, das traditionell ausgerichtete Headbanger gerne antesten sollten, mich jedoch (noch) nicht mitreißt.
Nachdem ich nun meine Erwartungshaltung vom Glam zum thrashig angehauchten Power-Speed-Metal, vom schönen Österreich in heimatliche Gefilde umjustiert habe, muss ich dem Quintett einen wahnsinnig großen Entwicklungsschritt attestieren. "Braindead" überzeugt durch unbändige Spielfreude, verdammt geiles Riffing und enorme Power auf ganzer Linie. Das Songmaterial ist griffiger, gereifter und um ein Vielfaches professioneller als noch vor zwei Jahren. Der Dreher benötigt zwar einige Durchläufe bis sich die ganze Klasse des Albums offenbart, packt einen danach aber umso mehr. Die elf enthaltenen Songs, welche ohne größeren Qualitätsabfall daherkommen, erinnern an eine gelungene Kreuzung aus neueren ANNIHILATOR, ihren Hamburger Nachbarn PARAGON und alte SQUEALER. SQUEALER auch deshalb, weil mich der Gesang von Didi "Shark" Schulz doch sehr an den leider viel zu früh verstorbenen Andy "Henner" Allenhöfer erinnert.
MADHOUSE macht mit "Braindead" also einen verdammt großen Schritt nach vorne, weshalb ich der Truppe zum Zweitwerk von ganzem Herzen gratulieren möchte.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mahoni Ledl