MADLIFE - Precision In The Face Of Chaos
Mehr über Madlife
- Genre:
- Industrial Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Bleeding Nose Records / Soulfood
- Release:
- 05.05.2017
- All The Angels
- Just One Gun
- Nothing Changes
- Pain Of Pleasure
- Love Song
- Live And Die
- Redline
- Rockstar
- I Know The Feeling
- Still Alive
- Tell Me
- Hexxx
Industrial Metal mit kommerziellem Anspruch.
Nicht schlecht, was die Kalifornier MADLIFE auf ihrem fünften Album "Precision In The Face Of Chaos" da so treiben. Industrial Metal, der ganz viel von Rob Zombie hat, gerne THE PRODIGY hört und ein wenig an alte OOMPH! erinnert. In der Musik steckt viel Maschine, wenig Mensch, dafür aber viele Samples und Effekte sowie ein sicheres Gespür für gute Gesangsmelodien. Denn egal was Sänger Angry Phill und seine Mannen in den Strophen und den Zwischenteilen treiben, der Refrain wird gesungen – und zwar mit Harmonien und Hooklines. Kann man durchaus so machen.
Mir persönlich schmecken die Zutaten sehr gut. Und doch nutzt sich die musikalische Formel schnell ab, denn das Trio weicht davon bis zum Erbrechen nicht ab. Abwechslung ist nicht ihre Stärke. Einzig im poppigen 'Love Song', in dem Ville Valo oder auch Billy Idol dezent grüßen, und 'Still Alive' lassen die Herrschaften mal ein bisschen Leine. Ansonsten dominieren die elektronischen Spielereien, die wirklich cool sind, oft jedoch überladen wirken und die Gitarre völlig in den Hintergrund schieben. Die Klampfen krachen leider nicht wie gewünscht, richtige Riffs sucht man vergebens und auf Soloarbeit verzichtet die Band gänzlich. Die durchaus gewollten Dynamikspielchen funktionieren ebenfalls nur bedingt. Nicht immer kann man die Energie in die jeweiligen Refrains retten, die zwar stets zuckersüß daherkommen, aber auch oft die Luft herausnehmen.
Ihr merkt schon, einerseits gefällt mir die Musik, immerhin befinden sich mit beispielsweise 'Redline', 'All The Angels' und 'Just One Gun' einige Hits mit kommerziellem Potenzial auf dem Album, andererseits hätte ich mir ein bisschen mehr Metal anstatt Industrial gewünscht, und auch Ecken und Kanten wären durchaus nützlich gewesen. Die Songs erreichen kaum die 4-Minuten-Marke und sind komplett auf das Wesentliche reduziert. Das mag pro Song noch ab und an funktionieren, über die volle Distanz ermüdet es. Trotzdem: Manson- und Rob-Zombie-Fans sollten MADLIFE unbedingt anchecken – mag ja sein, dass mich einfach nur die vielen ungenutzten Möglichkeiten ärgern, die sich auf diesem guten Album verbergen.
Anspieltipps: All The Angels, Still Alive, Just One Gun
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach