MADOG - Raven
Mehr über Madog
- Genre:
- Power Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Black Sunset / MDD
- Release:
- 26.10.2018
- Call Of The Raven
- Raven
- Monstergate
- Sinner
- Hell Defender
- Place Of War
- Riding For The Priest
- Childrens Cry
- Loud
- Rise And Fall
- Glorious
- Out In The Fields
In Heldenverehrung erstarrt ...
Die Österreicher MADOG haben eine wirklich interessante Bandgeschichte hinter sich, denn obwohl bereits im Jahr 1991 gegründet, stehen bis zum heutigen Tag erst drei Alben für die Truppe aus der Alpenrepublik zu Buche. Und auch der aktuelle und dritte Langspieler "Raven" wurde immer wieder verschoben, bevor er nun endlich über MDD Records das Licht der Welt erblickt. Dass der Vierer in den langen Pausen zwischen den einzelnen Releases dabei nicht komplett in Vergessenheit geraten ist, liegt zu großen Teilen an einigen prestigträchtigen Support-Slots und Festival-Auftritten, die im Heimatland regelmäßig absolviert werden konnten. Für den ganz großen Sprung aus dem Underground heraus hat es trotzdem bisher noch nicht gereicht, was sich aber vielleicht mit "Raven" nun ändern könnte.
Musikalisch startet der Silberling nach dem kurzen Intro 'Call Of The Raven' mit dem Titeltrack jedenfalls schon einmal vielversprechend. Begrüßt wird der Hörer von klassischen Heavy-Metal-Riffs mit leichter Power-Metal-Schalgseite, stampfenden Drums und dem charismatischen Organ von Fronter Hans Zedrosser, das micht nicht selten ein wenig an HELLOWEEN-Fronter Andi Deris erinnert. Doch nicht nur von den Hamburgern bezieht das Quartett musikalische und gesangliche Inspiration, auch die deutschen Urgesteine RAGE haben hörbar für einen großen Teil der Ideen auf "Raven" Pate gestanden. So liefert beispielsweise 'Monstergate' einen guten Eindruck davon, wie es klingen könnte, wenn sich Deris und Peavy Wagner für einen Song zusammenfinden würden. Und damit noch nicht genug der Heldenverehrung, denn zu guter letzt darf auch BLIND GUARDIAN in Songs wie 'Out In The Fields' oder 'Glorious' nicht fehlen, wenn die Nachbarn aus der Alpenrepublik versuchen ihren eigenen Sound zu erschaffen.
Zum einen zeugen die vielen Vergleiche mit solch legendären Acts des Genres davon, dass der Vierer insgesamt auf dem aktuellen Album einen ordentlichen Job macht. Gleichzeitig führt es aber auch dazu, dass der eben von mir erwähnte eigenständige Sound nie so wirklich zustande kommt. Stattdessen fühlt sich der Hörer an allen Ecken und Enden immer an andere Bands erinnert, was dem Wiedererkennungswert der Kompositionen nicht gerade gut tut. Darüber hinaus leidet die Platte auch immer wieder unter einer recht gewöhngsbedürftigen und ungeschliffenen Produktion, die zwar den Gesang und auch die Drums ordentlich in Szene setzt, gleichzeitig beim sterilen und fürchterlich kratzigen Gitarrensound aber einiges zu wünschen übrig lässt.
Damit bleibt "Raven" schlussendlich trotz vieler guter Ansätze im Power-Metal-Mittelfeld stecken und untermauert vielleicht auch, warum MADOG es eben noch nicht zu großer Bekanntheit über die eigenen Landesgrenzen hinaus geschafft hat. Mir persönlich fehlt jedenfalls hier die eigene Note, die dazu führen könnte, dass ich lieber diesen Langspieler aus dem Regal ziehe als eine Scheibe der musikalischen Vorbilder. Schade.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs