MäGO DE OZ - Gaia
Mehr über Mägo De Oz
- Genre:
- Folk Metal
- Label:
- Locomotive Music
- Release:
- 20.10.2003
- Obertura MDXX
- Gaia
- La Conquista
- Alma
- La Costa Del Silencio
- El Arbol De La Noche Triste
- La Rosa De Los Vientos
- La Leyenda De La Llorona
- Van A Rodar Cabezas
- El Atrapasuenos
- Si Te Vas
- La Venganza De Gaia
Nach drei Jahren gibt es endlich wieder ein neues Studioalbum dieser spanischen Folk Metal-Truppe, die mit ihrem 2000er Meisterwerk "Finisterra" einen Klassiker eingespielt haben, der in diesem Genre seines Gleichen sucht. Natürlich stellt sich die Frage, ob die Spanier überhaupt in der Lage sind, diesem Doppelalbum noch einen draufzusetzen und ich kann es gleich vorwegnehmen: Sie haben es nicht ganz geschafft.
Das soll aber keinesfalls bedeuten, dass "Gaia" eine durchschnittliche Platte geworden ist, denn auch auf diesem überlangen Silberling befinden sich haufenweise tolle Melodien, vermengt mit Elementen des traditionellen spanischen Liedguts und natürlich der rauhen, kräftigen Stimme von Frontmann José.
Gleich das bombastische Intro `Obertura MDXX´ jagt dem Hörer einen Schauer über den Rücken und leitet "Gaia" mit einem dezenten, klassischen Touch ein. Direkt danach geht man mit dem Titeltrack in die Vollen, ein knapp 11-minütiges ungeheuer vielschichtiges Stück Musik, das mit einem großen Instrumentalteil ausgestattet ist, in dem sich vor allem Flöten und Geige austoben können. Dazu gibt es griffige Hooklines und einen guten Einstiegs-Refrain.
Bereits hier ist der vermehrte Einsatz von Keyboards auffällig. Das ist auch nicht weiterhin störend, da die Tasten zumeist im Hintergrund agieren, jedoch klingen sie in manchen Solo-Parts (z.B. bei `La Conquista´) ein Stück zu poppig.
Dies soll dann aber auch das einzige Manko bleiben, denn auch die neun übrigen Songs und das Instrumental `La Leyenda De La Llorona´ knüpfen nahtlos dort an, wo "Finisterra" vor drei Jahren aufgehört hat, nur ist das Hitpotential nicht ganz so groß wie auf dem Vorgänger.
Eine Ausnahme bildet `Alma´, welches mit einem megaeingängigen Chorus und den härtesten Gitarrenparts der ganzen Scheibe gesegnet ist. Alle anderen Nummern verdienen zweifellos das Prädikat "hochklassig", machen aber zugleich klar, dass man Lieder wie `El Que Quiera Entender Que Entienda´ und `Astaroth´ nur einmal schreibt.
Insgesamt ist "Gaia" ein wenig komplexer (`La Venganza De Gaia´), aber auch vielerorts ruhiger (´La Rosa De Los Vientos´, `Si Te Vas´) ausgefallen, zeigt aber trotz allem nur wenige Unterschiede zu früheren Werken. MÄGO DE OZ haben halt einen völlig charakteristischen Sound, den man auf "Gaia" ohne Umschweife beibehält und genau das ist es, was die Anhänger auch hören wollen.
Schlussendlich also wieder ein verdammt starker Release, den man sich als Fan dieser Achterbande ohne zu zögern zulegen kann, zumal die Erstauflage mit einer Bonus-DVD angereichert wird. Und wenn sich die Leute, die sowohl IRON MAIDEN als auch IN EXTREMO mögen, auch mal näher mit der Band beschäftigen würden, können wir die Band vielleicht sogar bald in deutschen Clubs bestaunen. Darauf warte ich jedenfalls schon sehr sehr lange... .
Anspieltipps: Gaia, Alma, La Costa Del Silencio, La Rosa De Los Vientos, Si Te Vas, La Venganza De Gaia
- Redakteur:
- Björn Backes