MAEL MóRDHA - Caoineadh na nGael
Mehr über Mael Mórdha
- Genre:
- Gaelic Doom Metal
- Label:
- Deasmumhan
- Pauper Of Souls
- I Am The Wench's Bane
- Caoineadh Na nGael
Worte reichen hier nicht. Diese Scheibe ist ein kleiner Diamant. Aber auch nur wegen der 22 Minuten Spielzeit, sonst wäre diese CD ein Kronjuwel. Ansonsten: MAEL MÓRDHA bekommen mit ihrer EP "Caoineadh na nGael" einen Ehrenplatz in meiner Doom Metal-Sammlung. Die Iren sind das Baby von Klampfer Gerry Clince, der zum Beispiel bei der vergangenen PRIMORDIAL-Tour aushalf. Und MAEL MÓRDHA sind laut Eigenaussage "The Worlds Only Gaelic Doom Metal Band." Das sei einmal dahingestellt, Fakt ist: Hier wird während dreier Stücke eine fast schon hypnotische Atmosphäre erzeugt, die jeden Sonnenschein sofort durch Regen und Nebel ersetzen kann. Dabei beginnt der erste Song 'Pauper Of Souls' noch relativ flott und klingt anfangs wie CELTIC FROST. Dann setzt die göttliche Stimme von Sänger Rob ein, die gleichzeitig hymnisch und zerbrechlich klingt. Dazu dezenten Chöre im Hintergrund. Doch schon nach zwei Minuten verlässt den Song die Kraft der Geschwindigkeit, ab jetzt wird gedoomt: Langsam, traurig, wunderschön. Brilliante Melodiebögen gleiten dahin, dazu spielt ein sanftes Klavier. Dann wieder ein Umschwung, noch einmal schalten MAEL MÓRDHA die Geschwindigkeit nach oben, ein verzweifelter Ausbruch aus der Welt des Leids. Dann plötzlich: Ende. Song zwei beginnt und wird zum Gottgeschenk: 'I Am The Wench's Bane'. Hier regiert von der ersten Sekunde an verzweifelte Langsamkeit, wie ein einzig langer Trauerzug schleppt sich dieser Epos über satte zwölf Minuten. Über allem die Stimme von Rob und sanfte Choräle im Hintergrund. Die Augen sind geschlossen, Bilder von der wunderschönen Natur Irlands ziehen vorbei. Oder Gedanken über den tieferen Sinn des Lebens. Immer wieder wagen MAEL MÓRDHA kleine Wutausbrüche, die jedoch immer wieder unter Tonnen von Melancholie begraben werden. In der Mitte erklingt zum Beispiel ein wunderschöne Querflöte, verletzlich und endlos traurig. Dann setzt wieder Gesang ein - hypnotisch tief und unendlich langsam. Haben diese Musiker überhaupt noch einen Funken Hoffnung? Vielleicht, das Ende des Songs lässt mit seinen mächtigen Trommeln viele Interpretationen zu. Den krönenden Depri-Tiefpunkt setzt 'Caoineadh na nGael', ein ruhig-besinnliches Instrumental mit Flöten, Akkustikgitarren und leisen Trommeln. Wahnsinn. Eigentlich können jetzt 90 Prozent aller selbsternannten Düster-Melancholiefuzzies aufhören... .
Anspieltipps: ALLES!!!!!
- Redakteur:
- Henri Kramer