MAEL MORDHA - Damned When Dead
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2013
Mehr über Mael Mordha
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Candlelight (Soulfood)
- Release:
- 16.09.2013
- Laudabiliter
- King Of The English
- Dawning Of The Grey
- All Eire Will Quake
- Bloody Alice (Of Abergavenny)
- The Sacking Of The Vedrafjord
- A Dirge
- Damned When Dead
Episch, irisch, doomig, gut.
In den letzten Jahren hat sich ein ganz eigener, irischer Heavy Metal herausgebildet, der nur sehr am Rande mit typischem Folk Metal à la CRUACHAN vergleichbar ist. Das Triumvirat dieses Stils besteht aus PRIMORDIAL, DARKEST ERA und MAEL MORDHA und alle drei definieren den Stil in ihrer eigenen Art aus, bilden sozusagen die drei Facetten der Spielart. Wo die Genre-Aushängeschilder PRIMORDIAL ihre Herkunft aus dem Black und Pagan Metal bis heute in ihren ureigenen Sound einfließen lassen, hat sich DARKEST ERA dem klassischen Power Metal verschrieben, den die Band in typisch irischen Sound gießt und MAEL MORDHA schließlich hat epischen Doom Metal zur Basis der Musik gemacht. Allen drei Bands ist eine Beschäftigung mit ihrer Heimat, sowohl in musikalischer, als auch textlicher Hinsicht gemein, wobei auch hier natürlich unterschiedliche Akzente gesetzt werden.
Charakteristisch sind das perkussive Schlagzeugspiel, die speziellen Gitarrenharmonien und der emotionale Gesang, der dem Deklanieren von Litaneien nahekommt und zwischen Zorn und Verzweiflung pendelt. Damit setzt man sich von folkiger Verkitschung ab, ohne den Bezug zur Geschichte und Gegenwart der irischen Heimat zu verleugnen.
Auf "Damned When Dead" bietet MAEL MORDHA all diese Elemente in einer sehr starken Mischung auf, wobei sich die Band, aufgrund des epischen Doom-Fundaments stärker mit historischen und legendären Aspekten Irlands beschäftigt, anstatt in sozialkritische und psychologische Regionen zu wandern, wie es PRIMORDIAL immer wieder tut. Die einzelnen Lieder sind dabei durchaus auf der eher längeren Seite angesiedelt, bekommen aber meist eine klare Struktur aufgedrückt, mit teilweise starken Refrains als Fokus im musikalischen Sturm. Am besten kann man dies im Kracher 'All Eire Will Quake' bewundern, der alle Stärken der Band bündelt. Auch 'King Of The English' steht dem kaum nach und bietet tollen Epic Metal mit charismatischem Gesang und ausreichend Möglichkeiten zum Fäusterecken und Mitsingen. Diese beiden Stücke stehen hier nur exemplarisch für den Stil MAEL MORDHAs, denn alle sieben Lieder bewegen sich auf einem vergleichbaren Niveau in einem ähnlichen Rahmen.
An einigen Stellen wird eine Flöte als zusätzliches Instrument eingesetzt, um den Folk-Einfluss etwas in den Vordergrund zu bringen, wobei man jedoch weit von stumpfen Trinkliedern und ähnlichem Kitsch entfernt ist. Die Musik von MAEL MORDHA ist von einer starken Nostalgie durchzogen, die zu jeder Zeit melancholisch eingefärbt ist und sich so eine Ehrlichkeit erwirbt, die in diesem Bereich nur selten vorkommt. Mit "Damned When Dead" sollte MAEL MORDHA daher der äußerst verdiente Schritt aus dem Schatten PRIMORDIALs ins Rampenlicht des irischen Heavy Metal gelingen.
Freunde von Epic und Doom Metal sollten sich "Damned When Dead" unbedingt anhören und Fans des irischen Metal brauchen das Album sowieso. Die Herren von MAEL MORDHA haben somit eigentlich alles richtig gemacht.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst