MAELFøY - Failures, Fears And Forgiveness
Mehr über Maelføy
- Genre:
- Melodic Post-Hardcore
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 24.11.2023
- Intro
- Fear
- Finding Forgiveness
- Heroes
- Away
- Monster In The Mirror
- Darkness Dwells
- Borrowed
- Facing Failures
- Owe You Nothing
- Eiskaltes Blut
Kann das Zweitwerk genau so überzeugen?
Knapp zwei Jahre ist es her, dass "Hollow Throne", das Debütalbum der norddeutschen Band MAELFØY, bei mir einschlug wie eine Bombe. Bis heute höre ich die Scheibe immer wieder gerne und dementsprechend groß war die Freude, als mit "Failures, Fears And Forgiveness" das zweite Album angekündigt wurde. Aber wie ist es doch so oft? Ein Debütalbum haut einen um, weil man keine Erwartungen hatte, und zum Zweitwerk sind diese dann manchmal zu hoch. Ob das auch auf MAELFØY zutrifft?
Ein ganz klares Nein! MAELFØY hat auch zwei Jahre später nichts an Frische und Qualität verloren. Gleichzeitig hat eine hörbare Weiterentwicklung in Sachen Songwriting stattgefunden und man hat sich auch nicht gescheut, neue Elemente in den Sound aufzunehmen. Sänger Marne hat sein Gesangsrepertoire jedenfalls um Sprechgesang erweitert, was mir persönlich aufgrund meiner Abneigung gegenüber allem, was mit Rap, HipHop oder generell ungesungenen Vocals zu tun hat, zunächst befremdlich vorkam. Aber dennoch passt der Wechsel von tiefen, bösen Growls im Opener 'Fear' hin zum Sprechgesang erstaunlich gut. Dennoch: So gut ich auch den Facettenreichtum in Marnes Gesang finde, am besten gefällt mir seine Stimme, wenn er normal clean singt. Da transportiert er unglaublich viele unterschiedliche Emotionen und gleichzeitig umarmt seine Stimme den Hörer. Und ich bin immer noch der Meinung, dass er stark nach Howard Jones, dem ehemaligen Sänger von KILLSWITCH ENGAGE und jetzigen LIGHT THE TORCH-Fronter, klingt, wobei es in der ruhigen Passage kurz vor Ende des Songs 'Away' so scheint, als hätte man kurz Ivan Moody von FIVE FINGER DEATH PUNCH ins Studio geholt. In 'Finding Forgiveness', 'Monster In The Mirror' und 'Away' fallen dann auch die vermehrt eingesetzten Synthies richtig auf und sorgen für zusätzliche Abwechslung und tolle Soundgewänder. Richtig schön ist das Akkustik-Stück 'Borrowed'. Auch die Songs mit Gastmusikern von WAKE UP HATE ('Finding Forgiveness'), ABOUT MONSTERS ('Monster In the Mirror') und vor allem CHAOSBAY ('Facing Failures') sind großartige Nummern, wobei das letztgenannte Stück für mich zusammen mit 'Away' das absolute Highlight der Platte ist.
Um die vorherige Frage nochmal aufzugreifen: MAELFØY enttäuscht die hohen Erwartungen zu keiner Sekunde. Und dabei sind die Post-Hardcoreler nicht auf Nummer sicher gegangen und haben ihr erstes Werk kopiert, sondern haben einen ordentlichen Schritt gemacht. "Failures, Fears And Forgiveness" ist im Vergleich zu "Hollow Throne" um einiges härter und strotzt nur vor tollen Songideen, Melodien und Ohrwürmern. Weiter so!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mario Dahl