MäNNI - Mir tut alles weh
Mehr über Männi
- Genre:
- Punk Rock / Deutschrock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dackelton
- Release:
- 15.03.2019
- Krasse Gang
- Dir tut alles weh
- Ibuprofi
- Verboten
- Alkoholimplantat
- Ich melde mich
- Montagmittag
- Alles hier
- Einsam
- Im Bett
- Schanuze voll
- Abgang
- Das erste ehrliche Liebeslied
Ein Hoch auf die alternative Schmerztherapie - und die heißt MÄNNI!
Viele Klischees, eine Menge Ironie und am Ende ein Heidenspaß: Auf dem zweiten MÄNNI-Album kredenzt die junge Punk-Rock-Combo wieder eine ganze Palette einprägsamer Hymnen, die zwar nicht immer ganz dem Gusto des Jugendschutzgesetzes folgen, die aber in jedem einzelnen Refrain wieder dazu animieren, lautstark mitzugrölen. Womit es auch fast schon egal ist, dass die Band unterm Strich nicht mehr unternimmt, als die üblichen Schrammelerien mit ein paar beschwingten Grooves, einigen dezenten Ska-Elementen und druckvollem Rock&Roll zu mixen.
Wenn man im dritten Song aus voller Kehle 'Ibuprofen ole' brüllt, bei 'Im Bett' und 'Schnauze voll' mit absoluter Überzeugung in die Gesänge einstimmt oder im herrlich plakativen, aber dennoch so zynischen 'Verboten' ein paar politisch motivierte Statements mitsingt, ist für MÄNNI eigentlich alles richtig gelaufen. Aber auch sonst kann MÄNNI mit vielen feinen Songideen und noch feineren Texten sofort überzeugen, ganz gleich wie stark sich die Band dabei an der oftmals verteufelten Deutschrock-Zunft im Mainstream-Sektor orientiert. Die Jungs haben eine Menge Energie in ihren Songs, sie strotzen nur so vor Selbstbewusstsein, und über die Zugänglichkeit der 14 neuen Stücke muss man schließlich auch nicht streiten - im Grunde genommen ist hier jede Nummer ein bühnenreifer Soforthit, dem man schon im ersten Durchgang kaum mehr ausweichen kann.
Wir haben in dieser Sparte zuletzt eine Menge erlebt, angefangen bei plumpem Tough-Guy-Gehabe bis hin zu "Wir gegen die Welt"-Plattitüden. Bei MÄNNI respektive "Mir tut alles weh" liegt das alles etwas anderes; hier stehen Spaß und Spiellaune im Vordergrund, hier soll kein x-ter Aufguss von FREI.WILD und Co. auf Konserve gebannt werden - nein, hier geht es einfach nur um mitsingtauglichen deutschsprachigen Punk Rock, bei dem die Attitüde scheißegal ist. Und mit dieser Einstellung reißt MÄNNE wesentlich mehr als das Gros der Sunny-Bastards-Kollegen. Und ganz abgesehen davon: So viele Hits in so kurzer Zeit muss erst einmal jemand bringen. Von daher: Empfehlenswert, weil saustark!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes