MAESüN - Remember To Die
Mehr über Maesün
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 04.03.2024
- Intro
- Remember To Die
- Life In Chains
- Book Of The Dead
- The Weaver
- Waves
- Fix My Heart
Symphonic Metal mit klarer Gitarren-Handschrift.
Inmitten der großen Anzahl emporschießender Female-Fronted-Acts aus dem symphonischen Heavy Metal geben die Berliner von MAESÜN insofern eine sehr gute Figur ab, weil ihr Material relativ rifflastig ausgefallen ist und man sich mit den Orchestrierungen insoweit zurückhält, dass sie nicht die alles dominierende Komponente sind. Die Songs ihres ersten Releases sind bisweilen progressiv und schwer durchschaubar, setzen nicht in erster Linie auf schnell einprägsame Hooklines, sondern eher auf kunstfertig zusammengebaute Arrangements, deren Dynamik eine zusätzliche Stärke der Truppe aus der Hauptstadt ist.
"Remember To Die" ist im Umkehrschluss aber gelegentlich auch recht sperrig und bietet zudem nicht immer fließende Übergänge, gerade wenn MAESÜN es ein wenig verspielter angeht und das Anspruchsdenken manchmal den Fluss der Materie durchbricht. 'Book of The Dead' beispielsweise ist so ein Track, der viele interessante Inhalte offeriert, vielleicht sogar als experimentell zu bewerten ist, aber nicht so butterweich fließt wie etwa der heimliche Hit 'Life In Chains', der als Einstiegdroge in den Sound der Kapelle auf jeden Fall bestens taugt. Aber auch das eher Melodic-Metal-typische 'Waves' mit seinem beschwingten Drive hat etwas sehr Gefälliges und bleibt relativ schnell hängen, ohne sich dabei penetrant an den üblichen Gepflogenheiten orientieren zu müssen. Lediglich das etwas dick aufgetragene 'The Weaver' tanzt ein bisschen aus der Reihe, an sich eine nette Ballade, die aber dennoch pathetisch trieft und sich nur über den wahrhaftig tollen Gesang von Frontdame Andrada Hofmeister retten kann.
Sieht man davon jedoch mal ab, ist "Remember To Die" ein durchaus stimmiges Debüt geworden, das hier und dort sicherlich noch Luft nach oben bereithält, andererseits aber auch ein bisschen mehr Mut beweist als der Szene-Konsens. Ein VOIVOD-Cover an den Schluss zu stellen und damit mit den Göttern in Konfrontation zu geraten, ist sicherlich gewagt, wird von MAESÜN aber erstaunlich gut gelöst. Reinhören lohnt sich, denn mit diesem Zwischending aus Album und EP haben die Berliner den Durchschnitt bereits hinter sich gelassen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes