MAGENTA - Art And Accidents
Mehr über Magenta
- Genre:
- Elektro/Gothic Rock
- Label:
- Plastic Head
- Release:
- 09.02.2009
- Darkest Dream
- Untouchable
- To Die For
- Black Tomorrow
- The One
- Massive Enigma
- In Your Arms
- Fallen Angel
- Wasted Heart
- No One Is With Me
- Electric Fear (Elec This Mix)
- Darkest Dream (Elec This Mix)
- To Die For (Original Version)
Nach sieben langen Jahren melden sich Anders Odden und Vilde Lockert mit einem gehörigen Schuss elektronischer Epik zurück
Anders Odden gehört zu den meist geschätzten Session- und Live-Musikern in der finsteren Szene. Seine Mitarbeit bei SATYRICON und CELTIC FROST brachte ihm seinen Namen, seine Beteiligung bei Projekten wie APOPTYGMA BERZERK und CADAVER wiederum seinen besonderen Künstlerstatus. Sein vielleicht wichtigstes Baby hört jedoch auf den Namen MAGENTA, eine Band, die stilistisch noch etwas finsterer agiert als die Kolegen bei APOPTYGMA BERZERK, gleichzeitig aber auch für etwas mehr Experimentierfreude bekannt ist. Sieben Jahre sind mittlerweile ins Land gezogen, seit MAGENTA mit "Little Girl Lost" hierzulande ein letztes Mal vorstellig wurden. Eine untröstliche Zeit, wenn man sich vor Augen führt, wie erfolgreich die Scheibe seinerzeit in den Szene-Medien besprochen wurde.
Dass der Erfolgshunger bei Odden jedoch längst noch nicht passé ist, beweist nun "Art And Accidents" eine wirklich bezaubernde Platte, gleichzeitig aber auch das organischste Werk in der Geschichte dieses Bandprojekts. Die Musik ist zwar durchgängig ruhig, weitestgehend auch sehr episch, dennoch in einer unbeschreiblichen Form lebendig und agil, letzten Endes aber auch sehr vielfältig und ideenreich. Auf Basis von getragenen Synthie-Themen breitet sein weiblicher Sidekick Vilde Lockert seine verträumte Stimme in den zehn neuen Tracks aus, lässt sich im Storm der wesentlich dezenter elektronischen Melodien fallen und gerade in den langsamen Nummern auf einem richtig epischen Klangteppich tragen. Das Gros der Song bietet schlichtweg pure Melancholie, unterbrochen lediglich von einigen synthetischen Breaks in Stücken wie 'The One' und 'No One Is With Me' und diversen eingängigen Refrains wie etwa dem fantastischen 'Untouchable', dem vielleicht kommerziell tauglichsten Stück der ganzen Platte.
Das homogene Herz der Platte wird schließlich auch von den starken Gastbeiträgen auf "Art And Accidents" nicht gespalten. Das getragene 'Massive Enigma', in dem sich Jonas Groth verewigt hat, ist stattdessen vielleicht sogar die stärkste Ballade auf dem ganzen Album, aber auch 'To Die For' mit einem Gastauftritt von GOTHMINISTER entpuppt sich als starker, eingängiger Song, der neben 'Untouchables' und 'Fallen Angel' den größten Wiedererkennungswert hat.
Abgeschlossen wird "Art And Accidents" dann von zwei brauchbaren Mixes und dem Original von 'To Die For', wobei man dieses Trio als Bonusmaterial betrachten sollte. Der reguläre Part von "Art And Accidents" hat bis hierhin allerdings schon ganze Arbeit geleistet und mit seinem melancholischen Mix aus zarter Elektronik, romantischen Gothic-Sounds und der Symbiose aus Synthesizern und lebendigen Gitarren-Backings jede Kritik ob der langen Wartezeit ausgelöscht. Gerade diejenigen, denen der letzte Release von APOPTYGMA BERZERK zu poppig geraten ist, sollten "Art And Accidents" besonders genießen. Odden und Lockert lassen ihren finsteren Mix nämlich sehr verführerisch atmen!
Anspieltipps: Untouchables, Massive Enigma, In Your Arms
- Redakteur:
- Björn Backes