MAGENTA - Live At Acapela 2016 & 2017
Mehr über Magenta
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Tigermoth Records/Just for Kicks
- Release:
- 29.11.2019
- Secret Garden
- Diablo 21
- The Light
- Disappeared
- Legend In The Making
- Sanctuary Jig
- Sanctuary II Ending
- Mercy Of The Sea
- One Last Step
- Beneath The Waves
- Pearl
- Devil At The Crossroads
- Red
- Sunshine Saviour
- King Of The Skies
- The Way BackTo My Heart
- The Same Old Road
- Deep Oceans
- Rio Grande
- Albatross
- Willow’s Song
- Speechless
- Envy
- Colours
- Call Me
- Greed
- Prekestolen
- The Lizard King
Alle Jahre wieder ...
"Live At Acapela 2016 & 2017" ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Output. Zu den Gründen später mehr. Hierzulande ist MAGENTA vielleicht nur in Kombination mit dem großen T bekannt, doch in ihrer walisischen Heimat sind Rob Reed und seine Mannen eine ziemlich große Nummer. Seit 21 langen Jahren veröffentlichen die Melo-Progger in schöner und zugegeben nicht leicht überschaubarer Manier zahlreiche Studioalben, Live-Mitschnitte, EPs, audiovisuelle Mitschnitte und wurden speziell in den ersten Bandjahren seitens der Classic Rock Society von zahlreichen Preisen überschüttet. Zurecht, wenn man mich fragt, betrachtet man allein "Live At Acapela 2016 & 2017". Das Acapela selbst ist ein in Cardiff stehendes Aufnahmestudio, das zeitgleich auch als Eventlocation fungiert und daher auch von MAGENTA oftmals für ein Unpluggend-Erlebnis der besonderen Art genutzt wird.
Doch was genau steckt hinter der Klasse von "Live At Acapela 2016 & 2017"? Zum einen ist es ein verhältnismäßig ruhiges Album, das aber dennoch von der ersten bis zur letzten Sekunde überzeugt. Trotz fehlender Ausbrüche oder gelöster Handbremse wird man zu Beginn in eine sehr faszinierende und dank der einzelnen Musiker auch hochprofessionell gestaltete Welt entführt. Denn neben dieser doch einzigartigen Location sorgen speziell die Einsätze des imposanten Yamaha-Flügels sowie einer Oboe, einem Cello und einer Flöte für sehr viel Flair. Wie ihr dem Titel schon entnehmen wurden gleich zwei Auftritte audiovisuell mitgeschnitten, von denen ich persönlich den 2016er Gig favorisiere, beide jedoch einem ähnlichen Aufbau folgen:
Zu Beginn geben sich Chris Fry, Christina Booth und eben Robert Reed mit ihren jeweiligen Solo-Ausflügen die Ehre, ehe die Band für ein spezielles MAGENTA-Set zusammenkommt. Doch obwohl auch das KOMPENDIUM-Projekt wie im 2017er Set durchaus seine Glanzstunden hat, ist es doch ein gewisser Peter Jones (CAMEL, TIGERMOTH TALES), der ein Jahr zuvor sein ganzes Können offenbarte. Beide Gigs jedoch – und das ist bemerkenswert – laufen in einem durch, wie aus einem Guss, sind in sich stimmig und haben etwas Magisches.
Zum anderen ist es besagtes Flair, diese gewisse Intimität, als wäre man mit den Musikern allein in der walisischen Kapelle. Die MAGENTA-Darsteller sind samt ihrer Freunde und Wegbegleiter enorm fokussiert und auf Atmosphäre bedacht. Ein wohlig warmer Klang sowie doch stark variierende Setlisten runden den wahrlich superben Eindruck vollmundig ab.
Es wird weder groß gefrickelt, noch den großen Prog-Göttern gehuldigt. Vorliegend sind es eben die Einzeldarbietungen der Künstler, die im großen Ganzen sehr gut mit dem Rest harmonieren, sowie die Kammerflimmeratmosphäre, bei der nur noch Kaminfeuer und ein herber Tropfen fehlt, um der intimen Aura das i-Tüpfelchen zu verleihen. Wer also einmal über den Tellerrand hinausschauen und sich einen passenden Soundtrack zu gemütlichen Sonntagabenden zu Gemüte führen möchte, ist bei "Live At Acapela 2016 & 2017" an der richtigen Adresse.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp