MAGENTA - Reaching For The Moon
Mehr über Magenta
- Genre:
- Progressive Rock
- Label:
- Tigermoth Records/Just For Kicks
- Release:
- 24.03.2023
- Glitterball
- Speechless
- I’m Alive
- Anger
- King Of The Skies
- Because
- R.A.W.
- Broken
- Bela
- Gift From God
- Snow
- Reach For The Moon
- Demons
- Man The Machine
- The Warning
- Sunshine Saviour
- The Lizard King
Gewohnte Klasse.
Da hat Mastermind Robert Reed wieder ein sehr runde Konzertdokumentation am Start. Unter dem Banner MAGENTA haute er seit 2004 nahezu in jedem Jahr – mit Ausnahmen von 2010 und 2014 – eine Veröffentlichung der progressiven Rock-Extraklasse raus und geizt auch aktuell nicht: Laufzeit und Value for money. Im vergangenen Mai war MAGENTA wie schon 2019 im Aslington Arts Centre im englischen Newberry zu Gast, um dem britischen Publikum ein illustres Best-Of des üppigen Backkatalogs zu kredenzen. Dieser Auftritt wurde für die Nachwelt festgehalten und erscheint als "Reaching For The Moon" im 2CD- und 2DVD-Gewand und gewohnt guter Klang- und Bildqualität.
Da MAGENTA in den letzten Jahren an Live-Veröffentlichungen nicht gerade geizte, lohnt sich ein Blick auf die Setliste des ersten Rundlings, die die eine oder andere Song-Rarität zu bieten hat. Zumindest habe ich das 'Broken'-Drama, das balladeske 'Anger' oder 'King Of The Skies' inklusive schmissigem Blues-Rock-Part auf keinem Konzertabendteuer zuvor gehört. Auch 'Gitterball' und das neuere 'Because' fügen sich sehr gut ein und runden den ersten MAGENTA-Raritäten-Block ab. Dazu passt es, dass das Prog-Rock-Spektakel auch Gast-Musiker eingeladen hat, um neben atmosphärischer Lichtshow und audiovisuellem Zusatz auch an Volumen und Ausdruck nachzulegen. Dass der Fokus klar auf den verschiedenen Vokalisten liegt, zeigen Christina Booth und Andy Foster mal mehr, mal weniger überzeugend, werden aber äußerst stimmungsvoll durch den Einsatz von Flöte, Oboe und Saxofon unterstützt. Ein stimmiges Gesamtbild, wenn vor allem 'Speechless' und 'R.A.W.' angestimmt werden. Speziell von Foster hätte ich dann doch gern mehr mitbekommen.
Auf CD Nummer zwei liegt der Fokus auf der "Masters Of Illusion"-Platte. Da das 2020er Album einst rauf und runter lief, komme ich aus dem Grinsen kaum heraus, wenn das elfeinhalbminütige 'Bela' inklusive visueller Unterstützung und bemerkenswerter Spielfreude beim MAGENTA-Ensemble die etwas mysteriösere Reise antritt. 'Snow' und 'Reach For The Moon' halten den Spannungsbogen gekonnt oben, ehe die Prog-Rocker mit 'Demons' und vor allem 'Man The Machine' noch weiter in der Vergangenheit kramen und das rundum geglückte 'The Lizard King'-Finale die einstündige Spielzeit der etwas spektakuläreren, zweiten CD sehr schwung- und geschmackvoll zum Ende bringt.
Doch gerade in Kombination machen die beiden CDs und DVDs einen sehr guten Eindruck, entführen den Hörer für fast zwei Stunden in eine fantastische Welt voller progressiver Rock- und Folklore-Abenteuer, begnadeter Musiker und heller Lichter in gemütlicher, gediegener, recht intimer Atmosphäre. Ein Wohlfühl-Paket also aus dem Hause MAGENTA, genau das, was man im Vorfeld von "Reaching For The Moon" erwartet hat.
- Redakteur:
- Marcel Rapp