MAGENTA (UK) - Chameleon
Mehr über Magenta (UK)
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Tigermoth / Just For Kicks
- Release:
- 22.10.2011
- Glitterball
- Guernica
- Breathe
- Turn The Tide
- Book Of Dreams
- Reflections
- Raw
- The Beginning Of The End
- Red
Symphonischer Prog Rock mit Frauenstimme aus Großbritannien
Die Briten MAGENTA sind nicht zu verwechseln mit den Norwegern, die ebenfalls schon seit einer Dekade durch die Szene wuseln. Nein, dieses Trio hat sich dem symphonischen, progressiven Rock verschrieben und existiert ebenfalls seit mehr als zehn Jahren und hat in der Zeit bereits fünf Studioalben, diverse Singles und Livealben veröffentlicht. Bis zum Autor sind sie in all den Jahren aber nie vorgedrungen und das, obwohl die grundsätzliche musikalische Ausrichtung durchaus ins Beuteschema passt.
Doch nach intensiverer Auseinandersetzung mit "Chameleon" wird schnell klar, dass hier nichts wirklich Außergewöhnliches verpasst wurde. "Chameleon" ist ein durch die Bank schönes, meist eher ruhiges, stellenweise poppiges Prog Album, das von der Stimme Christina Booth' lebt. Und genau das ist mein Problem mit MAGENTA. Wo ähnliche Acts wie BREATHING SPACE, THE REASONING oder vor zwei Jahrzehnten THE VIOLET HOUR auf dieser Position echtes Gefühlskino auffahren konnten, so lässt mich die Stimme von Christina Booth erstaunlich kalt. Nicht, dass sie nicht singen kann. Technisch ist das sehr gut, aber sie wirkt auf mich ein wenig gesichtslos und daher austauschbar. Das rauchige einer Doris Brendel (THE VIOLET HOUR) oder das Glockenklare von Rachel Jones (THE REASONING) fehlen mir hier, um mich auch auf emotionaler Ebene anzusprechen.
Das kann aber auch daran liegen, dass Booth nicht immer so in Szene gesetzt wird, wie es eigentlich notwendig ist. Die meist knackig-kurzen, aber auch mal ausufernden Kompositionen leiden an einer latenten Spannungsarmut. Da fehlen Hooks, die sich auch mal nachhaltig ins Ohr bohren und Spannungsbögen, die aufhorchen lassen. Bis auf das verhältnismäßig aggressive 'Raw' und das wirklich schöne Abschlussepos 'Red' ist da leider wenig zu holen. Vor allem 'Guernica' und 'Breathe' ziehen komplett identitätslos am Hörer vorbei.
So bleibt ein Album, das zu Beginn schön anzuhören ist, bei näherer Betrachtung aber zu wenig Charakter und Tiefe bietet, um wirklich zu begeistern. Nett, aber eben auch nur nett.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk