MAGIC CIRCLE - Departed Souls
Mehr über Magic Circle
- Genre:
- Doom Metal / Heavy Metal / Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- 20 Buck Spin
- Release:
- 29.03.2019
- Departed Souls
- I've Found My Way to Die
- Valley of the Lepers
- A Day Will Dawn Without Nightmares
- Nightland
- Gone Again
- Bird City Blues
- Hypnotized
Ziemlich geile Rock-Metal-Mischung.
MAGIC CIRCLE aus Massachusetts präsentiert uns mit "Departed Souls" ein drittes Album. Nachdem mit dem Vorgänger "Journey Blind" quasi der Durchbruch in der Metalszene gelungen ist, gibt es nun die Chance, den Status zu festigen. Und das versuchen die fünf Männer ab Ende März 2019 mit einem dreiviertelstündigen neuen Machwerk, das uns mit einem schicken Friedhofs-Artwork begegnet.
Der trocken produzierte Sound fußt tief in den Siebziger Jahren. Mystische Rock-Bands wie WYTCH HAZEL, ASHBURY oder JETHRO TULL sind ebenfalls im Sound erkennbar wie früher Doom der Marke BLACK SABBATH oder WITCHFINDER GENERAL. Allgegenwärtig ist aber natürlich die Band, die genau in der Schnittmenge agiert: PAGAN ALTAR. Sänger Brendan Radigan habe ich auch erstmals mit ebenjener zentralen NWoBHM-Doom-Legende live auf dem "Hammer Of Doom"-Festival erlebt. Er würde auch gut zu Retro-Rock-Truppen der Marke GRAVEYARD oder WITCHCRAFT passen, aber dieser leicht angedoomte Stil passt perfekt zu ihm.
Der rockige Opener 'Departed Souls', der auch der Titelsong des Albums ist, gefällt sowohl gesanglich als auch von den Gitarrenlinien her. Ein starker Einstieg, der auch an die Basken THE WIZARDS erinnert. 'I`ve Found My Way To Die' wummert vom Bass her schön ordentlich und ist weniger PAGAN ALTAR-lastig. Hier klingt eher ganz frühes BLACK SABBATH-Material durch. Basser Justin DeTore, den viele sicher auch von SUMERLANDS kennen (dort aber am Schlagzeug), legt ein fettes Grundgerüst. Über allem thront aber auch hier die Stimme von Radigan, die einfach unheimlich viel Charisma transportiert. Noch doomiger wird es in 'Valley Of The Lepers' - hier erinnert kaum noch etwas an klassischen Retro-Rock, eher denke ich auch mal an SAINT VITUS oder PENTAGRAM. Die True-Doom-Fraktion kann aufatmen bei einem solchen Track, der aber vom Riffing her durchaus auch ein wenig an DEEP PURPLE oder RAINBOW erinnert. Aber wen stört das schon? Nach fast fünf Minuten nimmt der Titel sogar richtig Fahrt auf und wird zum Ritt durch den Metal und Hard Rock der Siebziger. Genial.
Es folgt 'A Day Will Dawn Without Nightmares'. Der akustische Gitarreneinstieg erinnert wieder eher an ruhigere Truppen der oben genannten Kategorie. Sogar FLEETWOOD MAC, GENESIS oder BOSTON kommen mir ins Gedächtnis, und wer auch modernere Klänge kennt und schätzt, wird an GRETA VAN FLEET denken. Zusätzlich hat der Track ein Southern-Rock-Flair, das wirklich genial ist. Ein echter Kracher. Das Schlagzeug führt uns treibend in die Nacht, 'Nightland' ist eine Partyhymne, die ich so auf der Scheibe nicht erwartet hätte. Irgendwie eine geile Abwechslung auf der Scheibe, das passt! Da der Song aber fast sieben Minuten läuft, bleibt es nicht im schicken Partymodus. Es endet in einer Jamsession, wie sie in die Siebziger gut gepasst hätte. Die Jungs von LED ZEPPELIN oder LYNYRD SKYNYRD wären sicher stolz. Und dann sind sie 'Gone Again'. Wobei, das ist erst der sechste Titel. Hätte man die Nummer nicht ans Ende packen können? Sei`s drum. Leider ist es der erste Track, der mich nicht wirklich mitreißt. Dabei sind die Zutaten weiterhin großartig, aber irgendwie macht es auch nach einem halben Dutzend Durchläufe nicht "klick". Da es sich aber um den einzigen "Ausfall" (auf hohem Niveau) handelt, komme ich damit gut klar. Nach einem kleinen Instrumental geht es mit 'Hypnotized' in den tatsächlichen Endspurt, ein Titel, der stark an die Schweden WITCHCRAFT erinnert. Wer "Nucleus" vor drei Jahren liebte, kann eigentlich auch dieses Album hier nur abfeiern. Das gleiche gilt für alle PAGAN ALTAR-Fans. Auch der Schlusstrack ist noch mal ein fettes Brett, hier wird es auch etwas fieser und dunkler.
Insgesamt ist dieses Album wirklich klasse geworden. Natürlich ist es kein Meilenstein, aber zwischen Retro Rock und Doom Metal liegt kaum eine Band so genial wie MAGIC CIRCLE - einzig WITCHCRAFT und PAGAN ALTAR können das noch eine kleine Spur besser. Für alle Fans von Hard Rock und Metal, also hoffentlich alle Leser unserer Seite, spreche ich hiermit gerne eine Kaufempfehlung aus. Das Ding kann was und ist bisher eines der Jahreshighlights.
Anspieltipps: Valley Of The Lepers, A Day Will Dawn Without Nightmares,
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer