MAGICAL HEART - Another Wonderland
Mehr über Magical Heart
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- BOB / Fastball
- Release:
- 01.06.2018
- Dream No More
- Silence And Dreams
- Another Wonderland
- Magic
- Ocean
- See The Light
- Shadows
- We Are Lost
- Time Will Come
- Fire On Earth
- Ocean (Piano Version)
Bühne frei für Kitsch und Klischees
Meinen die das wirklich ernst? Ja, scheinbar schon. Nach der ersten Runde des neuen MAGICAL HEART-Albums war ich bereits sprachlos, habe mir aber dennoch mehrfach bestätigen lassen, dass der kitschschwangere neue Release dieser Bajuwaren tatsächlich jedes einzelne Klischee bedient, das der klassische Metal made in Germany hergibt. Und da die Band es direkt mal so richtig wissen will, ist das pure Abarbeiten all jener lyrischen Peinlichkeiten nicht genug - nein, auf "Another Wonderland" wird sogar direkt alles im höchsten Maße überstrapaziert, vor allem das Nervenkostüm des Hörers.
Mal ganz davon abgesehen, dass die musikalischen Ergüsse wie eine absolute Light-Variante von EDGUY, HELLOWEEN und Co. daherkommen und mit simplen Melodieschemata, abgegriffenen Arrangements und tausendfach wiedergekäuten Riffstrukturen eigentlich jedes Eigentor schießen, das sich die Band auflegt, sind die Texte dieser Platte in der Tat noch, ähem, "gewagter" als die Inhalte so mancher Fantasy-Metal-Combo. Natürlich wird nicht von jeder jungen Truppe erwartet, dass sie direkt den Master-Leistungskurs in Fremdsprachen belegt hat, aber es gibt an sich ja einen gesunden Kompromiss in der Mitte - nicht jedoch hier.
Während man also eher ungewollt über die - vorsichtig gesagt - leicht gestrickten Texte schmunzelt, ist man der schunkeligen Materie der Insstrumentalisten ebenfalls schnell überdrüssig. Hier werden Standards runtergebetet und Melodien gefahren, die vor 20 Jahren schon der Masse zum Opfer gefallen wären. Und heute geschieht dies gar noch viel schneller.
Man muss einfach irritiert sein, ob so viel peinlicher Klischee-Vollbedienung, aber zugleich den Tatsachen ins Auge sehen. Und dort erblickt man einen unfreiwillig komischen Release, der wohl selbst dann nicht lockt, wenn sich die naiven Grundstrukturen übersehen lassen und die poppigen Sounds nicht stören. Sorry, aber das hier braucht wirklich niemand, denn so rosarot wie MAGICAL HEART die metallische Welt darstellt, ist und war sie glücklicherweise noch nie.
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes