MAGISTARIUM - War For All And All For Won
Mehr über Magistarium
- Genre:
- Heavy/Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Rising From The Ashes
- One Against The World
- The Game Of Life
- Hora Longa Vita Brevis
- Beyond The Frontier
- Forever
- War For All And All For Won
- Another World
- Turn Back Time
- 1000 Years Of Rain
- Follow Your Dream
Das bisher deutlich beste Werk der Hannoveraner.
Es hat erneut vier Jahre gedauert, bis die Hannoveraner von MAGISTARIUM ein neues Album rausrücken. Mit "War For All And All For Won" wird "5'55'' till the End of Days" ein mal wieder etwas umständlich betitelter aber mehr als würdiger Nachfolger an die Seite gestellt. Und da die Band alles in Eigenproduktion realisiert, sind vier Jahre eigentlich auch gar keine lange Zeit.
Zumal MAGISTARIUM sich stetig weiter entwickelt. War das zweite Album schon deutlich stärker als das Debüt, ist das Drittwerk nun eine wirklich ausgereifte Liedersammlung in der Schnittmenge von Heavy Metal europäischer Prägung mit Symphonic-Einschub, standfestem Power Metal und den russischen und ukrainischen Einflüssen von Gitarrist Mike Pesin (THOMSEN) und Sänger Oleg Rudych. Tatsächlich sind diese drei Säulen des MAGISTARIUM-Sounds auf "War For All And All For One" noch weiter ausgearbeitet worden als zuvor. So sind die Orchestrierungen nicht nur ausgefeilter enthalten, sondern auch klanglich wurde hier viel investiert ('Beyond The Frontier'!). Das klingt zu keinem Zeitpunkt nach Garagenband, sondern höchst professionell.
Auch Pesins Gitarre brät sehr viel härter als bisher. Feine Soli wirbeln hier und da Staub auf, während die Riffs ordentlich niederwalzen. Hier stand offensichtlich nicht mehr nur der europäische Melodic Metal Pate, manches Gitarrenarrangement lässt eher über den Teich Richtung ICED EARTH blicken. Auch Sänger Rudych arbeitet immer weiter an seiner Stimme. Der Heldentenor wird inzwischen nur noch sehr selten ausgepackt, was ich nicht unbedingt tragisch finde und generell wirkt seine Darbietung nicht mehr so gepresst, sondern sehr natürlich. So gut wie auf diesem Album habe ich den ukrainischstämmigen Sänger noch nie gehört. Auch das Klangbild an sich ist viel ausdifferenzierter und lässt viel Raum für den druckvollen Bass Ingo Lührings und die schönen Keyboarduntermalungen von Volker Brandes, der sich auch mal wieder Soloduelle mit Pesin leistet.
Das Herzstück von "War For All And All For One" ist für mich wohl das siebenminütige 'Hora Longa Vita Brevis'. Ein sehr symphonisches Epos, für das sich MAGISTARIUM die Hilfe einer Sopranistin geholt haben, deren Stimme ich zunächst gewöhnungsbedürftig quietschig empfand (ich bin echt kein Opernfreund), inzwischen im Rahmen des Songs aber zu schätzen weiß. Geprägt wird das Stück ansonsten von fantastischen Melodien, vielen Soli und einem gelungenen Aufbau. Auch das folgende 'Beyond The Frontier' mit Gastsolo von Ziehvater Herman Frank (ex-ACCEPT) wurde schnell zu einem Liebling.
"War For All And All For Won" ist ein sehr vielseitiges Album, jeder Songs enthält ganz eigene Akzente, die entdeckt werden können. Die Vielseitigkeit wird nochmal dadurch gesteigert, dass dem Album eine zweite CD mit allen Stücken in russischer Sprache beiliegt. Als Liebhaber der russischen Sprache ist dies für mich ein riesiger Pluspunkt, denn ich habe bisher eher dieser Fassung mein Gehör geschenkt. MAGISTARIUM liefert hier ein drittes Album auf wirklich hohem Niveau ab, das über die Zeit eher wächst als abnimmt. Es macht wirklich viel Spaß, den Kompositionen zu lauschen und dabei die vielen Feinheiten im Hintergrund zu erforschen. Nachdem mit der ersten großen Europatour im Vorprogramm von VICIOUS RUMORS der Name MAGISTARIUM über die Region hinaus bekannter gemacht wurde, dürften Interessierte in "War For All And All For Won" einen heißen CD-Schlitz-Besetzer finden.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring