MAGNACULT - Synoré
Mehr über Magnacult
- Genre:
- Metal
- Label:
- Rusty Cage/H'art
- Release:
- 04.06.2007
- Aeon
- Kill Ignorant Humanity
- Unheard Fake Words
- Kris
- Inside Will Guide
- Damnation
- Synoré
- Identity 676
- Progressick
- Line Of Attack
Death Metal, Thrash, Sci-Fi-Atmosphäre, zuweilen knifflige Arrangements, pessimistische Zukunftsvision auf dem Cover – MAGNACULT düsen zwischen DEVILDRIVER, GOJIRA, HACRIDE und "Contradictions Collapse"-MESHUGGAH rum und klauben alles auf, was ihnen verwertbar erscheint. Das musikalische Resultat ist auf der Höhe der aktuellen Extrem-Metal-Szene, womit die Band aber gleichzeitig Gefahr läuft, im Wust der Veröffentlichungen unterzugehen. Polyrhytmik, Androiden-Paranoia und Sternenkreuzer-Sounds allein reichen mittlerweile nicht mehr aus, um Euphorie heraufzubeschwören und dieser einen Sprung zum CD-Krämer folgen zu lassen.
Die Holländer versuchen sich Luft und ein eigenes Profil zu verschaffen, indem sie bodenständiger agieren als das Gros der Mitbewerber. Entrücktheit und Gummizellen-Parts spielen nur eine untergeordnete Rolle, stattdessen schieben sich klassische Thrash- und Death-Metal-Elemente deutlicher in den Vordergrund, was MAGNACULT auch für Härtner interessant macht, die sich vor MESHUGGAH fürchten. Gefallen an verwinkelten Songlabyrinthen sollte man trotzdem finden können. Der Opener 'Aeon' kommt zwar noch verhältnismäßig zielstrebig auf den Hörer zu, danach stehen aber auch mal ein paar Umwege auf dem Programm. Drummer Bionic leitet seine Kollegen mit wachsender Begeisterung in die entlegenen Ecken, holt sie aber immer wieder für Midtempo-Mosh-Zwischenstopps auf den Hauptpfad zurück. Und so kommt es, dass man sich 'Kill Ignorant Humanity' 'Inside Will Guide' und 'Damnation' irgendwann sogar auf die Gedächtnisfestplatte geladen hat. Ebenfalls eingängig und mal mit klaren Vocals kommen das relaxte 'Kris' und der Rausschmeißer 'Line Of Attack', die klare Argumente für den Ausbau des Gesangsanteils sind, wobei man das dominierende, schön kaputt klingende Dez-Fafara-artige Gefauche nicht bekritteln kann.
Was "Synoré" neben zehn Minuten mehr Spielzeit letztlich abgeht, sind zwei, drei Groove-Riffs, die umgehend die Scheiben rausfliegen oder die Wände wackeln lassen, und ein paar Highspeed-Auflockerungen. Letztere sind in diesen Kreisen zwar nicht gerne gesehen (klammert man mal die auf ewig stärkste Cyborg-Metal-Macht des Universums, STRAPPING YOUNG LAD, aus), aber dem MAGNACULT-Sound würden sie solange gut zu Gesicht stehen, bis er auch im Midtempo Gemeingefährlichkeit ausstrahlt. Ungeachtet dieser Feinjustierungen, die noch vorgenommen werden könnten, ist der Einstand geglückt.
Anspieltipps: Aeon, Kill Ignorant Humanity, Line Of Attack, Damnation
- Redakteur:
- Oliver Schneider