MAGNOLIA PARK - VAMP
Mehr über Magnolia Park
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Epitaph Records
- Release:
- 11.04.2025
- Pain
- Shadow Talk
- Cult
- The Screams
- Worship
- Shallow
- Omen
- Wasted
- Crave
- Reasons
- Ophelia
Eines der derzeit besten Modern-Metal-Formate - berechnend, aber sehr geil!
Vor dem geistigen Auge erscheinen spektakuläre Projektionen von umherwirbelnden Musikern, die zwischen Feuersäulen, effektreich inszenierten Explosionen und einer beeindruckenden Lightshow Tausende von Festivalbesuchern in Bewegung bringen. Woher dieser Gedanke? Nun, MAGNOLIA PARK gehört definitiv zu jener Generation von Bands, bei der neben entsprechender Selbstinszenierung auch der visuelle Effekt eine gewichtige Rolle spielen dürfte, bei denen YouTube und Komnsorten eine immer größere Bedeutung gewinnen und die sich auch darüber im Klaren sind, welchen Zugewinn ein medienwirksamer Auftritt bringt, wenn man ihn an den entsprechenden Stellen auch nutzt.
Ob die Jungs aus Florida davon Gebrauch machen, ist mir nicht bewusst, doch in der Schnittmenge von Visual-Key-Elementen, modernem Crossover im Stile von LINKIN PARK und brachialem Core, hat die Truppe längst eine Heimat gefunden, in der sich aufwendiges Clipping gerade deshalb auszahlen dürfte, weil die Zielgruppe hier genau im Thema ist. Doch, um die nächste Frage zu stellen, hat MAGNOLIA PARK dieses ganze schmückende Beiwerk überhaupt nötig? Oder können die Amis auch mit ihrem eigentlichen musikalischen Output überzeugen? Tja, die Antwort ist schnell parat: ja, definitiv!
Zwar mag es keinesfalls unbegründete Kritik an der fehlenden Eigenständigkeit der Jungs geben, doch im vertrauten Segment machen sie einen wirklich überragenden Job, produzieren brillante Hooklines und überzeugen zuletzt auch mit sehr vielschichtig aufgebautem Songmaterial. Nu-Metal-Grooves, Metalcore-Breakdowns, dazu immer wieder dominante Elektronik und melodische Refrains mit Langzeiteffekt. Genau das bekommt man auch anno 2025 geboten, so dass es eigentlich keine übergeordnete Rolle spielt, ob "VAMP" sich weit genug von der Konkurrenz distanziert. Denn selbst wenn dies inhaltlich nicht immer der Fall sein mag, so doch zumindest mit Blick auf das gebotene Niveau, das die Truppe auf ihrem dritten vollwertigen Studioalbum aufbietet.
Deswegen ist zwischen PANIC! AT THE DISCO-Einprägsamkeit, ATREYU-Melodien und DIR EN GREY-Eigensinn eine Nische aufgemacht worden, in der sich womöglich zahlreiche Gäste tummeln, MAGNOLIA PARK aber dennoch einen der VIP-Plätze einheimst. Nein, das ist alles nicht neu, das ist auch irgendwie berechnend, aber es knallt so mächtig und fett, dass das geistige Auge sofort wieder imaginäre Projektionen aufwirft. Dort steht die Band eben im Stroboskopregen vor meterhohen Feuersäulen und räumt mächtig ab!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes