MAGNUM - The Monster Roars
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2022
Mehr über Magnum
- Genre:
- Melodic Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Steamhammer / SPV
- Release:
- 14.01.2022
- The Monster Roars
- Remember
- All You Believe It
- I Won't Let You Down
- The Present Not The Past
- No Steppin' Stones
- That Freedom Word
- Your Blood Is Violence
- Walk The Silent Hours
- The Day After The Night Before
- Come Holy Man
- Can't Buy Yourself A Heaven
Auf MAGNUM ist Verlass.
Eines der ersten Alben des Jahres 2022 ist "The Monster Roars" der altgedienten englischen Rockband MAGNUM. In den letzten Jahren hat die gesamte Begleitmannschaft des Gitarristen und Komponisten Tony Clarkin und des Sängers Bob Catley gewechselt. Der letzte Neuzugang ist der Bassist Dennis Ward, der von seinem Langzeitjob bei PINK CREAM 69 gekommen ist.
Was als erstes an "The Monster Roars" auffällt, ist das Cover. Statt eines dieser fantasievollen Bilder von Rodney Matthews sieht uns das titelgebende Monster an, und ich bin nicht ganz sicher, ob das Cover gemalt ist oder ob eine Monsterpuppe fotografiert wurde. Was die Musik betrifft, liegt hier ein typisches MAGNUM-Werk vor, das allerdings auch einige Überraschungen bietet. Typisch ist die charakteristische Kombination der Gitarre mit verschiedenen Tasteninstrumenten ebenso wie die ausdrucksstarke, zugleich kraftvolle und brüchige Stimme Bob Catleys. Und natürlich ist die Handschrift des Songschreibers Tony Clarkin herauszuhören, die selbst in wuchtigen Gitarrenattacken oder vermeintlich kühlen Keyboardpassagen noch Emotionen transportiert. So bietet die Scheibe schwerblütige Mid-Tempo-Stücke wie etwa das Titellied und 'Can't Buy Yourself A Heaven', die das Album einrahmen. Natürlich gibt es auch einige etwas härtere Kostproben wie 'That Freedom Word' oder 'Come Holy Man', und natürlich ist in Gestalt von 'Walk The Silent Hours' eine stimmungsvolle Ballade mit von der Partie. Hie und da bereichern Streicher den Sound wie beim vorab veröffentlichten 'I Won't Let You Down'. Wirklich überraschend sind die fetten Bläser in 'No Steppin´ Stones', die das Stück amerikanisch klingen lassen - um so bemerkenswerter, dass die Bläser plötzlich verstummen und einem MAGNUM-typischen Klangbild Platz machen. Gleichfalls überraschend dürfte das Finale von 'Remember' wirken; wenn man als Hörer den Track bereits als beendet wähnt, setzt ein klassisch anmutendes Klaviernachspiel ein.
Falls man auf sehr hohem Niveau Kritik üben will, muss man sagen, dass sich mit dem schunkeligen 'All You Believe In' eine etwas schwächere Nummer im Programm befindet. Außerdem kann ich hier keine jener großen Gänsehautmomente ausmachen, wie sie die Band früher gelegentlich hinbekam. Insofern wird "The Monster Roars" Fanfavoriten wie "Chase The Dragon" oder "On A Storyteller's Night" nicht vom Thron stoßen, aber vor der Konkurrenz braucht sich die Scheibe nicht zu verstecken. Es gibt so viele Bands, denen eine innere Lebensdauer von zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahren beschieden ist und die danach substantiell nichts mehr zu sagen haben. Von daher war es vielleicht die richtige Entscheidung, dass MAGNUM um die Jahrtausendwende für ein paar Jahre pausierte. Diese Gruppe ist auch nach zwanzig Jahren ihrer zweiten Existenz nicht irrelevant geworden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser