MAHATMA - Perseverance
Mehr über Mahatma
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Dope Entertainment / Listenable Records
- Release:
- 28.01.2008
- There Is No Hope Without Suffering (Intro)
- Beginning Of The End
- Unseen Enemy
- Having Hope
- Violence
- Falling To Hell
- Reform
- The Road I Must Follow
- Stormrunner
- Painkiller
- Despair Overcome
Es gibt diverse Länder auf diesem seltsamen Planeten, in denen man es als Hartwurst-Combo auch heute noch nicht leicht hat, ein wenig Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und etwas Anerkennung für das eigene Schaffe zu bekommen. In ihrem Heimatland Korea sind MAHATMA die Vorreiter einer kleinen, aber stetig wachsenden Metal-Bewegung. In anderen Teilen der Welt kennt wohl keine Sau diese unbeugsame Formation, die schon seit 15 Jahren existiert und nun ihren zweiten Longplayer namens "Perseverance" vorlegt. Dabei handelt es sich mitnichten um ein zu belächelndes Exoten-Produkt, sondern um eine international sicherlich konkurrenzfähige Platte. MAHATMA spielen schnellen, räudigen Thrash Metal mit durchaus zündenden Riffs aus dem SLAYER- und DARK ANGEL-Fundus, manchmal etwas rumpeligen Hoppel-Hoppel-Drums und leicht Core-lastigen Brüll-Vocals. Das Shouting ist allerdings auch wirklich die einzige ansatzweise moderne Komponente im Sound dieser tapferen Asiaten. Somit dürfen sich hier vor allem überzeugte Traditionalisten angesprochen fühlen, welche die ruppigeren Bay Area-Bands der späten Achtziger zu schätzen wissen.
Am treffsichersten ballern MAHATMA, wenn sie sich auf der Überholspur bewegen, im Midtempo dagegen fühlen sie sich nicht ganz so wohl. So ist der flotte Opener 'Beginning Of The End' auch gleich ein Knaller: Schneidende Gitarrenattacken, leichte Death Metal-Schlagseite, coole Quietsch-Soli, sehr flüssiger Aufbau - da ist die Nackenmuskulatur schnell aufgewärmt. Ein weiteres Highlight ist der mitreißende, höchst eingängige Kracher 'Violence', der ziemlich exakt so klingt, als stamme er vom SEPULTURA-Album "Arise". Das folgende 'Falling To Hell' ist eine ebenfalls sehr coole Hochgeschwindigkeitsnummer, die ein bisschen an die kultigen HOLY TERROR erinnert. Ihr seht schon, die Zielgruppe ist recht eindeutig abgesteckt, zumal es MAHATMA bei aller kompositorischer Gewandtheit nicht schaffen, sich aus dem doch recht engen, selbst auferlegten stilistischen Rahmen heraus zu bewegen. Macht aber nix, Puristen und Maniacs werden die absolut authentisch klingenden Koreaner dafür wahrscheinlich um so mehr lieben. Was ich allerdings nicht verstehe ist, warum die Jungs unbedingt den PRIEST-Klassiker 'Painkiller' covern mussten. Dieser Song gehört zu der Sorte, von der man am besten die Finger lässt, weil man dabei eigentlich nur verlieren kann.
Fazit: MAHATMA ist mit "Perseverance" ein wirklich starkes Album gelungen, das Genre-Aficionados gerne mal anchecken dürfen. So viele Platten dieser musikalischen Ausrichtung erscheinen heutzutage ja auch nicht mehr. Spielerisch ist diese Truppe jedenfalls voll auf der Höhe und ein paar tolle Songs sind, wie schon gesagt, auch mit am Start. Die Produktion dieses Silberlings ist gerade im Schlagzeug-Bereich etwas gewöhnungsbedürftig ausgefallen, doch das stört das Hörvergnügen nicht wesentlich. Mein Kompliment also an MAHATMA für diese Leistung und ein dreifach donnerndes "Keep the fire burning!" an all unsere Metal Brothers in Korea!
Anspieltipps: Beginning Of The End, Violence, Falling To Hell
- Redakteur:
- Martin van der Laan