MAINLINE - From Oblivion To Salvation
Mehr über Mainline
- Genre:
- Thrash / Nu Metal
- Label:
- Dioxzion /Twilight
- Release:
- 16.03.2007
- Soul Extraction Assay
- Brilliance Of Shadow
- Boundless
- Emphatize With Your Enemy
- One By One
- Lacerate
- 9 Gone
- Hidden Truth
- R I P
- Set Free
- Distress
- Keeping My Disease
- Chain
MAINLINE kommen aus Bella Italia, genauer gesagt aus Turin, und bestehen nunmehr seit 1999. Ihre Musik vernünftig zu umreißen, ist gar nicht so einfach. Was die Riffs und die Intensität an etlichen Stellen anbelangt, so erinnern MAINLINE nicht selten an mittelalte MACHINE HEAD oder CHIMAIRA. Hinzu gesellen sich moderne Rock- und Nu-Metal Elemente. Der Plattenvertrieb kategorisiert ihre Musik übrigens als "Melancholic Thrash-Core". Yo, basst scho'!
Drei der Tracks auf dieser Scheibe könnt ihr übrigens gleich mal abschreiben. Denn es handelt sich um kurze und nichtssagende Intros. Nach eben solch einem Intro knallt euch dann 'Brillance Of Shadow' entgegen, das schnell und durchaus thrashlastig klingt. Neben kehlig-rauen Vocals gibt es dann immer wieder mal cleanen Gesang zu hören, der aber oft nur ins Mikro gehaucht wird und dann einfach nach nix klingt. Der Refrain von 'Brillance Of Shadow' klingt sehr melodisch und hat absolut das Zeug zu einem echten Ohrwurm. Zwischendrin ertönt jedoch etwas recht gewöhnungsbedürftiges: MAINLINE haben etliche Bass-Slappings auf diesem Tonträger verewigt, die in dem meisten Fällen wie ein Fremdkörper wirken und sich nur selten songdienlich in die einzelnen Titel einfügen.
'Emphatize With Your Enemy' ist ein recht wütende Keule geworden, die an sich ziemlich geil klingt. Aber: die scheppernden Bass-Slappings (besonders ganz am Ende des Tracks) und der uninspirierte und stellenweise langweilig dahingehauchte Gesang trüben das Bild ein wenig. Bei aggressiven Abschnitten hingegen schlägt sich Sänger Maurizio Lazzaroni ziemlich gut und klingt auch entsprechend giftig. 'Lacerate' klingt ganz schön Thrash-angehaucht und knallt recht stark aus den Boxen. Ähnliches gilt für '9 Gone', das jedoch gegen Ende etwas seltsam nervig ausklingt.
Im letzten Drittel schwächeln MAINLINE für mein Empfinden jedoch recht deutlich. So ist 'Distress' überwiegend ein Rohrkrepierer geworden. Der Track klingt in weiten Teilen wirr und zündet einfach nicht. Hier hat man versucht, möglichst viele Stilelemente zu verquirlen und herausgekommen ist dabei ein Ergebnis, das nicht überzeugt. 'Keeping My Disease' klingt zwar lange nicht so verstrahlt wie 'Distress', überzeugt aber auch nicht. Ach ja: und hier auch wieder ein unglaublich penetranter Part mit Bass-Slappings. Mit 'Chain' gibt es dann ein relatives softes, aber dennoch nicht lasches Stück mit recht guten, kraftvollen Gastvocals von einer Sängerin, die auch auf 'Brilliance Of Shadow' kurz zu hören war. Wer die Dame ist, konnte ich nicht herausfinden, da mir die CD von MAINLINE nur als handbeschriftete CD-R mit Cover als Farbkopie vorliegt.
Was man MAINLINE gewiss nicht vorwerfen kann, ist, dass sie langweilig klingen. Stilvielfalt wird groß geschrieben. Aber: Weniger ist bekanntlich nicht selten mehr! Etliche Parts auf "From Oblivion To Salvation" wurden innerhalb der Songs einfach nur aneinander gereiht, ohne dabei darauf zu achten, dass das Ergebnis ja noch hör- und konsumierbar sein soll. Schwachpunkt ist für mich daneben vor allem der Hauch-Gesang an recht vielen Stellen. Und: Die Band soll bitte die Bass-Slappings verbannen! Die passen nämlich nicht zu den Songs auf dieser Scheibe! Die Produktion von "From Oblivion To Salvation" knallt aber wie Sau! Sehr gute Arbeit! Wenn beim nächsten Anlauf die Songs etwas ausgeklügelter klingen und sich weniger Füllmaterial darauf befindet, dann wird die nächste Veröffentlichung wahrscheinlich über dem Durchschnitt anzusiedeln sein. Gute Musiker sind die Herren von MAINLINE auf jeden Fall, was sie auf dieser Scheibe auch an vielen Stellen beweisen. Also: Fans von CHIMAIRA und aggressiven Nu-Metal-Bands können hier schon mal reinhören.
Anspieltipps: Lacerate, Brillance Of Shadow
- Redakteur:
- Martin Loga