MAJESTY - Back To Attack
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2023
Mehr über Majesty
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Reaper Entertainment
- Release:
- 28.04.2023
- The Oath Of Truth
- Back To Attack
- Demon War
- Glorious Warriors
- Never Kneel
- Freedom Child
- Age Of Glory
- Saviors In The Dark
- A Hero's Storm
- In The Silence
- Our Time Has Come
- Heralds Of The Storm
"Back To Schlagerparty" wäre der passendere Titel gewesen.
Die fränkische Metalband MAJESTY, die sich zwischenzeitlich auch mal METALFORCE nannte, steht mit ihrem neuen Album "Back To Attack" in den Startlöchern, dem zehnten Studioalbum unter dem langfristig genutzten Namen. Wurden in den Anfangstagen von MAJESTY gelegentlich Parallelen zu MANOWAR gezogen, verbieten sich derartige Vergleiche mittlerweile, und zwar weil beide Bands auf unterschiedliche Art und Weise nachgelassen haben.
Der metallisch Musikinteressierte dürfte wissen, dass der deutsch-skandinavische Power Metal jüngerer Zeit nicht mit dem US Power Metal der 80er Jahre zu verwechseln ist. Ersterer hat eine Tendenz, manchmal mit banal-fröhlichen Melodien sich dem Schunkelschlager anzunähern. Und damit sind wir bei "Back To Attack". Nach einem theatralischen Intro (der einzigen MANOWAR-Nähe des Albums) fängt die Scheibe mit dem Titelstück und 'Demon War' noch recht gut an. Doch allmählich setzt der Strudel in den Schlagerabgrund ein. Ein Tralala-seliger Chorus reiht sich an den nächsten. Beim Durchhören des Albums hat man bei vielen Stücken das gleiche Erlebnis: Man horcht bei einem interessanten Intro auf, die Strophe erscheint auch nett, aber spätestens beim Refrain sieht man Polonaisen und Mitklatschen vor dem geistigen Auge, am ärgsten bei den Kehrversen von 'Freedom Child' und 'Heralds Of The Storm'. Man bräuchte dort nur Schlagzeug und E-Gitarre herunterzuregeln und hätte einen typischen Stimmungsschlager. Da wir gerade vom Schlagzeug sprechen: Vielleicht hat der Wunsch, der Schlagertendenz entgegenzuwirken, die Gruppe (oder den Produzenten) dazu verleitet, das Schlagzeug bei etlichen Stücken zu schnell spielen zu lassen, etwa bei 'Never Kneel' oder 'Saviors In The Dark'. Sicher mag es das eine oder andere Lied geben, bei dem dieses MG-Getrommel passt, aber das ist nicht die Regel.
Nun ist "Back To Attack" auch kein völlig schlechtes Album. Mit der von Klavier und Streichern begleiteten Ballade 'In The Silence' setzt sich die Band wenigstens einmal deutlich von ihrer Routine ab. Zu etwa einem Drittel besteht die Scheibe aus ordentlichen, wenn auch keineswegs überragenden Nummern. Der Sänger ist nicht stimmgewaltig, aber er kann singen, was man längst nicht mehr von jeder Kapelle sagen kann. Außerdem gibt es einige nette Gitarrensoli. Aber das reicht definitiv nicht für eine Empfehlung.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser