MAKAJODAMA - Makajodama
Mehr über Makajodama
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- The Laser's Edge/Alive
- Reodor Felgen Blues
- Buddha And The Camel
- Wolof
- The Train Of Thought
- The Ayuverdic Soap
- Vällingby Revisited
- The Girls At The Marches
- Autumn Suite
Ungewöhnlich-unkonventioneller Art-Rock-Mix!
So ungewöhnlich wie der Bandname, so eigenartig auch der musikalische Ansatz der Herrschaften aus Stockholm: MAKOJADAMA haben sich irgendwo in der Kammermusik verloren, greifen viele ungewöhnliche Fragmente aus diesem Segment auf, schmeißen es durch die progressive Pfeffermühle, mahlen es mit psychedelischen Noten zu einem schwierigen Wirrwarr und hauen am Ende noch mit Blech- und Holzbläsern drauf, bis sich die Songs auch in kleinste Nuancen auflösen, die es bei der Analyse nun zu entdecken gilt. Doch das selbet betitelte Debüt entpuppt sich von der ersten Sekunde an als harte Nuss, schwer bis kaum zugänglich und trotz der vielen ruhigen Passagen nervenaufreibend und schwierig, weil es nur wenige Elemente gibt, an die man sich in den ersten Durchgängen klammern kann.
Bereits der Opener 'Reador Felgen Blues' avanciert zur minimalistischen Freakshow, die mit geringen Streichereinsätzen unterlegt wird, aber so oft gebreakt wird, dass die Jazz-Ausrichtung den klaren Durchblick konsequent verhindert. Im Gegensatz zu den meisten außergewöhnlichen Crossover-Prog-Shows wirkt das Ganze aber eher wie eine Herausforderung und nicht wie der aufdringliche Selbstdarstellungstrip einer musikalisch versierten Künstlervereinigung. Im virtuosen 'Buddha And The Camel', dessen Melodien schon etwas leichter zugänglich sind, sowie im spannungsvollen, insgesamt aber sehr ruhigen 'The Train Of Thought' wird man dann schon für seine Geduld belohnt. Anspruchsvolle, aber flüssige Wechsel und brillante Melodiearbeit stehen hier auf dem Arbeitsplan und verwandeln das Kammerorchester in ein stimmungsvolles Ensemble, das trotz der verschachtelten Arrangements nicht dazu neigt, die Songs zuzukleistern - und das ist bei dem reichhaltigen Angebot von Bläsern und Streichern schon sehr beachtlich!
In der zweiten Albumhälfte steigert sich "Makajodama" dann zunehmend in eine nicht erwartete Intrivertiertheit. Die experimentell-jazzigen Fragmente wechseln sich jetzt immer stärker mit den melancholischen Kontrastmomenten ab und lassen sich von den akustischen Gitarren so manches Mal unterbuttern. Mit 'The Girls At The Marches' geht man zwar noch einmal zurück in den extrem-verproggten Bereich, jedoch bleibt der finale Trip eher eine ziemlich emotionale Reise, die im atmosphärisch brillanten 'Autumn Suite' einen einzigartigen Abschluss findet.
Warum also ist das MAKAJODAMA-Debüt so schwer zugänglich? Tja, eine universelle Antwort gibt es nicht. Aber selbst die einigermaßen gewöhnlichen Elemente werden hier so andersartig inszeniert, dass man den Schweden attestieren muss, durchaus innovative Wege zu beschreiten - zumal die Kammerorchester-Idee in der hiesigen Umsetzung ein absolutes Novum ist.
Besitzt man also die Geduld und Offenheit für einen völlig außergewöhnlichen, komplex-stimmungsgeladenen Prog/Jazz/Art-Rock-Mix, ist MAKAJODAMA erste Wahl. Sucht man nach etwas Neuem, sind die Skandinavier ebenfalls empfehlenswert. Und Melodien? Die gibt's auch zuhauf! Aber eine Warnung kann man doch nicht verbergen. Es ist nämlich wirklich nicht einfach, sich dieser Platte anzunähern! Aber es lohnt sich...
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes