MAKE THEM SUFFER - Make Them Suffer
Mehr über Make Them Suffer
- Genre:
- Metalcore / Deathcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- SharpTone Records
- Release:
- 08.11.2024
- The Warning
- Weaponized
- Oscillator
- Doomswitch
- Managod
- Epitaph
- No Hard Feelings
- Venusian Blues
- Ghost Of Me
- Tether
- Small Town Syndrome
Guter und elektronisch angehauchter Core aus Down Under.
Wenn eine Band ihr Album nach sich selbst benennt, dann deutet das typischerweise auf eines dieser beiden Szenarien hin: Entweder fehlte einfach die Idee für einen geeigneten Titel oder die Band hat das Gefühl, dass die neuen Songs die eigene Identität perfekt auf den Punkt bringen. Mit welchem der beiden Fälle wir es bei den Australiern MAKE THEM SUFFER und ihrem selbstbetitelten fünften Werk zu tun haben, gilt es nun herauszufinden. Sicher ist auf jeden Fall schon einmal, dass der Fünfer im Studio erstmalig Keyboarderin und Sängerin Alex Reade mit dabei hatte, die seit 2022 zur Band gehört und durchaus hörbare Farbtupfer hinterlassen hat.
Los geht es aber erst einmal mit dem Intro 'The Warning', das mit Synthesizern und Samples schon einmal für einen futuristischen Vibe sorgt. Auch 'Weaponized' behält die elektronische und durchaus tanzbare Grundprägung bei, auch wenn ab hier der Rest der Band mit von der Partie sein darf. Doch auch wenn Gitarren, Bass und Drums für das Fundament sorgen, quetschen die Australier die Bandinstrumentierung in ein Elektro-Musik-Korsett, das im allerersten Moment durchaus befremdlich klingt. Hat man sich aber erst einmal an den etwas maschinenhaften Sound der Nummer gewöhnt, überzeugt der Track vor allem mit einer tollen Hookline hinten heraus doch noch und ich würde sogar so weit gehen, euch den Song direkt als ersten Anspieltipp mit auf den Weg zu geben.
Selbige sind in der Folge dann allerdings nicht so dicht gestreut, denn auch wenn MAKE THEM SUFFER insgesamt hier recht gekonnt einen modernen und sehr elektronisch geprägten Grenzgang zwischen Deathcore und Metalcore zelebriert, fehlt so ein bisschen der letzte Funke. Manchmal laufen die Australier dabei zumindest für mein Ohr Gefahr, doch etwas austauschbar zu klingen, wenn die Trademarks des Genres manchmal etwas zu mechanisch abgehakt werden. Die teils tollen Hooklines bleiben damit der Lichtblick, der viele Songs von soliden Kompositionen in Ohrwurm-Regionen hievt. Etwa beim starken 'Doomswitch' oder dem melancholisch angehauchten 'No Hard Feelings', wobei gerade das Wechselspiel zwischen den keifenden Screams von Fronter Sean Harmanis und den Klargesängen von Neuzugang Alex ein großer Pluspunkt ist, der für mein Ohr "Make Them Suffer" insgesamt vor der kompletten Austauschbarkeit und damit der Belanglosigkeit bewahrt. Über recht eintönige Screamo-Ausfälle wie 'Oscillator' muss ich dennoch meckern, denn hier fehlt der Band irgendwie der letzte Pfiff, um abseits von roher Gewalt und klinisch gesetzten Breaks etwas Außergewöhnliches zu sagen zu haben.
Und so ist "Make Them Suffer" dann am Ende für mich auch vielleicht nicht die Neudefinition des Bandsounds, die uns der Titel eventuell verkaufen möchte. Stattdessen ist die Scheibe ein Metalcore/Deathcore-Release, der handwerklich ganz oben mitspielt, für mich kompositorisch bis auf einige Hit-Ausnahmen aber nur obere Mittelklasse ist und daher auch mit ebensolcher Punktausbeute nach Hause geht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs