MALADIE - Symptoms II
Mehr über Maladie
- Genre:
- Progressive Black / Avantgarde Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Apostasy Records
- Release:
- 27.09.2019
- Vulnus - Drowning In Lethal Wounds
- . Abicere - Bleeding Scars
- Discidium - The Return Of Nothingness
- 40 - Rev. 1979
Hohe Kunst
Ob es nun ein neues Album oder lediglich eine neue EP ist, das mag jeder für sich anhand einer Spielzeit von 34 Minuten bei nur vier Stücken entscheiden. Fakt ist, dass auch "Symptoms II" ein unheimlich schwer in Worte zu fassendes Werk ist. Bisher haben mir selbige aus der Feder von Björn Köppler immer gänzlich gefesselt, mich in eine Welt eintauchen lassen, die so finster, depressiv und traurig auf der einen, so hochemotional, gewaltig und unberechenbar auf der anderen Seite war. MALADIE genießt bei mir seit dem "…Plague Within…"-Debüt einen Sonderstatus, denn selten zuvor ging ich unvoreingenommen an eine Band heran und wurde direkt in ihren Bann gezogen, obgleich die Musik alles andere als easy listening ist. Dafür ist jedoch die dystopische Aura und im Speziellen die hohe Emotionsdichte genau das, was mich an MALADIE zuvor immer faszinierte und wovon auch der vorliegende 4-Track-Wüterich ein Liedchen trällern kann.
Erneut stehen Intensität, die Faszination der Melodien, der verschiedenen Emotionen, aber auch die aggressiven Ausbrüche auf der Habenseite Köpplers, der wie zuvor auch schon das Bestmögliche aus der Musik herausgeholt hat. Der Opener 'Vulnus - Drowning In Lethal Wounds' beinhaltet eigentlich schon alles, was MALADIE auszeichnet: Ein depressiver Unterton trifft auf einen hymnischen Aufbau und pechschwarze Schwere trifft auf wütende, fast schon manische Raserei, ein Beginn also, den man erst einmal sacken lassen muss. Hinzu kommen die überaus passenden Vocals, die der instrumentalen Besessenheit das gewisse Etwas verleihen. Nach diesem stürmischen Beginn gibt es mit dem viereinhalb minütigen 'Abicere - Bleeding Scars' Atmosphäre pur, die dank Streicher und Klaviereinlagen zusätzlich an Klasse gewinnt.
Danach folgt mit 'Discidium - The Return Of Nothingness' der nächste Mammut-Track, der ausgebrochen und in Raserei verfallen alles in Schutt und Asche legt, was sich ihm in den Weg stellt. Und auch hier ist die Pein und Wut in jeder Faser spürbar, selbst wenn der Song stellenweise an Fahrt herausnimmt und auch im mittleren Tempo Unheil anrichtet. Und wen abschließend nichts mehr überraschen kann, der wird bei '40 -Rev. 1979' dank weiblichem Gesang, einer wunderbaren Melodie und einer erneut viereinhalb minütigen Gefühlsachterbahn eines Besseren belehrt. Das einzige, was ich persönlich jetzt noch bräuchte, wer ein Schnaps zur Beruhigung.
Musik muss Emotionen hervorrufen und wenn das einer im Avantgarde Metal momentan erreicht, dass Herr Köppler und Co. Und genau das macht die Werke MALADIEs und vorliegend natürlich auch "Symptoms II" so wertvoll und im wahrsten Sinne des Wortes herausragend. Eine druckvolle Produktion sowie zahlreiche Überraschungsmomente kommen dazu – MALADIE ist eine unheimliche Bereicherung meiner Sammlung.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp