MALCHUS - Didymos
Mehr über Malchus
- Genre:
- Dark Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Soundmass
- Release:
- 21.05.2010
- Intro
- Lost At Sea
- Didymos
- Malchus
- Passio
- Sign of God
- All The Glory
- Holy Hypocrisy
- Ressurectio
Schwer greifbarer progressiver Düster-Mix
Vier Demos haben die Polen von MALCHUS bereits veröffentlicht, bevor man mithilfe des Labeldeals endlich das erste reguläre Album umsetzen konnte. Und die Band ist bis in die Haarspitzen motiviert, ihr ambitioniertes Projekt kunstfertig an den Mann und die Frau zu bringen, versucht hierbei manches Mal sogar über sich hinaus zu wachsen, muss sich leider aber auch öfter einmal eingestehen, über die Sperrigkeit des eigenen Materials zu stolpern.
"Didymos", das reguläre Album-Debüt, bewahrt über die Gesamtdistanz einen sehr hohen Anspruch, dem die Musiker trotz handwerklicher Souveränität nicht immer gerecht werden können. Enorm stimmungsreich zu Beginn fällt es der Band zunehmend schwerer, die Homogenität ihres Sounds beizubehalten und die Wechsel zwischen melodischem Metal, Todesblei-Gitarren und düsteren Prog-Sounds in Einklang zu bringen. Nach dem Titelsong und der selbst betitelten Bandhymne, die anfangs noch alle Zweifel wegfegen, folgen mit 'Passio' und dem Gothic-lastigen 'Sign Of God' zwei Tracks, deren unterkühlte Atmosphäre sich nicht so recht mit dem an sich sehr lebendigen Unterbau von "Didymos" anfreunden wollen. Immer wieder blitzen einige kurze Melo-Parts auf und halten die Songs zusammen, doch je weiter man sich auch später aus dem Fenster lehnt und mit den düsteren Klangwelten experimentiert, desto verschachtelter werden die Songs und erlauben spätestens in 'Holy Hypocrisy' keinen ordentlichen Zugang mehr. Man schielt quasi in alle Richtungen, schafft aber keinen kompakten Rahmen mehr, innerhalb dessen die Songs problemlos funktionieren könnten. 'Ressurectio' schafft zwar ein kleines bisschen Wiedergutmachung, vermag aber auch nicht die angespannte Stimmung zu verdrängen, die weite Strecken der zweiten Albumhälfte dominiert. Was bleibt ist schließlich der Eindruck, dass MALCHUS Großes geplant, sich hierbei aber übernommen haben. "Didymos" mag manchen OPETH-Fan der ersten Stunde unter Umständen aus der Reserve locken. Aber die stilistische Unentschlossenheit könnte selbst für diese Gruppe zum ernsthaften Hindernis werden!
Anspieltipps: Lost At Sea, Malchus
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes