MALEVOLENTIA - Contes Et Nouvelles Macabres
Mehr über Malevolentia
- Genre:
- Black Metal
- Ouverture
- Les Saveurs De La Mort
- Union Déchiréé
- La Fée Verte
- Tanz mit mir
- Les Chérubins Du Sang
- L'Ombre Et La Lumière
- Malleus Maleficarum
- De Ténèbres Et De Soie
- De Profundis Clamavi
Französischer Black Metal besitzt eine dekadente Grundstimmung, die diese landestypische Ausprägung extremer Musik meist zu einem sehr einzigartigen Klangerlebnis macht. Das ist etwa bei ANOREXIA NERVOSA so. Und in Ansätzen bei MALEVOLENTIA, die mit "Contes Et Nouvelles Macabres" ein respektables Debüt veröffentlichen, das neben einigen Aufhorchern leider aber auch Aussetzer durch die Boxen jagt. So gibt es sinistre Walzerklänge auf Geigenbasis bei 'Tanz mit mir' – doch der Sturm danach in Form von 'Les Chérubins Du Sang' verebbt zu schnell, als dass er sich trotz seiner Geschwindgkeit im Ohr nachhaltig festsetzen könnte. Doch dann stehen wieder mit Knallern der Marke 'L’Ombre Et La Lumière', 'La Fée Verte' oder 'Les Saveurs De La Mort' richtig flotte Extrem-Geschütze im Weg, die dynamisch komponiert und abwechslungsreich den schwarzen Spirit der französischen Black-Metal-Kunst vertonen. Der Clou: die enorm giftige Stimme, die zu solchen Anlässen ihr böses Werk verrichtet - dieses finstere Keiforgan kommt von einer Frau. Zumindest steht "Morathie, Baronne De Vénielle" als Sängerin im Booklet der CD abgedruckt. Echte Black-Metal-Heads ohne passendes Weib dürfen jetzt schon einmal ihre Heiratsanträge mit Eigenblut und Federkiel vorbereiten.
Doch zurück MALEVOLENTIA: Sie bemühen sich, sie versuchen, ihre Songs nie langweilig oder vorausschaubar zu gestalten. Die Produktion von "Contes Et Nouvelles Macabres" ist betont roh; obwohl sie mit dezenten Keyboards arbeiten, klingt ihre Vision von Black Metal martialisch und dennoch auch für melodische Gemüter noch nachvollziehbar. Dieser Spagat ist gelungen. Nicht geglückt ist dagegen, aus jedem Song einen echten Hit zu machen: Manchen Passagen ist die fehlende Erfahrung im ausgeklügelten Songwriting noch anzumerken. So treffen schnell belanglose Schwarz-Stellen auf absolute Mosh-Passagen wie bei 'Malleus Maleficarum'. Doch alles in allem: Wäre der Autor dieses Reviews eine Prozentmaschine, 66,6 Prozent von hundert möglichen Gummipunkten hätten sich MALEVOLENTIA mit "Contes Et Nouvelles Macabres" locker verdient. Schon allein wegen des diabolischen und dezent-dekandenten Touchs dieser Truppe. Und wegen des stimmungsvollen giftgrünen Covers mit der untoten (?!) Zaubergehilfin. Und wegen der durchgängig französischen Sprache der Texte, denn diese Akzente sind eindeutig Black Metal. Ach ja, toll sind MALEVOLENTIA natürlich auch wegen der süßen Sängerin. Unterstützenswert, solche Franzosen und Französinnen ...
Anspieltipps: La Fée Verte, L'Ombre Et La Lumière, Les Saveurs De La Mort
- Redakteur:
- Henri Kramer