MALFEITOR - Incubus
Mehr über Malfeitor
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Agonia/Twilight
- Release:
- 28.08.2009
- Down With Me
- Into The Qliphot Of Golachab
- Mysterious, Mystical, Majestic
- Promethean Fire
- Tryphonian Gods
- Dark Saturnian Chaos
- The Other Half
- Void Of Voids
- Incubus
- Antisaturno (Thúnapsú)
Die verrohte Variante des italeinischen Black Metals - ja, tatsächlich, es gibt sie!
Die italienische Szene zeigt sich seit jeher traditionsbewusst, klassisch und bombastisch. Wie ein roter Faden ziehen sich die opulenten Arrangements durch den südländischen Heavy Metal, angefangen bei den melodischen Auswüchsen der Power-Metal-Szene bis hin zum heftigen Stoff, aus dem beispielsweise die Alben der Genre-Protagonisten STORMLORD weitestgehend bestehen. Eine der wenigen Bands, die sich gegen diese Ausrichtung konsequent, wenn auch nicht gerade erfolgreich auflehnte, hört(e) auf den Namen ABORYM, ist jedoch mittlerweile ebenfalls Geschichte. Frontmann M:Fabban hat den schwarzen Stahl aber dennoch nicht zu den Akten gelegt. Seit 2007 lärmt er als Bassist und Kreischer in seinem neuen Projekt MALFEITOR, welches dieser Tage mit "Incubus" in die zweite Runde geht.
Die Marschrichtung auf dieser Platte ist überraschend straight; MALFEITOR widmen sich den nordischen Inspirationen, gerade was die Atmosphäre der Songs und die Rduktion aufs Wesentliche im Bereich der Instrumente betrifft. Technisch ziemlich raffiniert blasten sich die Italiener durch ihr Material, streifen den Death Metal gerade in den Midtempo-Passagen häufiger, zehren aber dennoch hauptsächlich vom Einfluss der üblichen Verdächtigen. SATYRICON schimmern beispielweise in den vertrackteren Stücken durch, DISSECTION findet man in den melodischeren Auftaktnummern, aber auch DIMMU BORGIR, wenn auch ziemlich bombastarm, haben beim Songwriting etwas hinterlegt, was die Mannen von MALFEITOR gerne wieder aufgreifen. Der Effekt ist erwartungsgemäß eindeutig: Wenig Innovation, viel Bekanntes, wenig Riskantes, dafür aber eine Menge erfolgreich Erprobtes. Mit anderen Worten: Die neun Tracks (plus Intro) bieten kaum Überraschungen, dafür aber eine ziemlich souveräne Performance, die gerade in den Break-lastigen Stücken zu beeindrucken weiß. 'Mysterious, Mystical, Majestic', ganz besonders aber 'Dark Saturnian Chaos' kristallisieren sich alsbald als die echten Highlights einer Scheibe heraus, die mächtig aufs Tempo drückt, sich dabei aber an den entscheidenden Stellen erfolgreich gegen die drohende Monotonie wehrt. Nichtsdestotrotz bleibt der Schlussapplaus verhalten, da die zündenden Ideen auf "Incubus" zum größten Teil nicht auf dem eigenen Mist gewachsen sind. Zu deutlich sind hierfür letzten Endes die Einflüsse aus Skandinavien spürbar.
Verlässlich ist sie, die italeinische Black-Metal-Szene, soviel steht sicher fest - doch in einem Land mit einem solch fantastischen musikalischen Background ist es sicher nicht zu viel verlangt, ein bisschen Eigenständigkeit ins Songwriting zu packen. Und genau hier sollten MALFEITOR bereits beim nächsten Album ansetzen, um ihre verrohte Ausnahmestellung in der Heimat nicht schnell zur belanglosen Erscheinung avancieren zu lassen.
Anspieltipps: Dark Saturnian Chaos, The Other Half
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes