MALMSTEEN, YNGWIE - Attack!!
Mehr über Malmsteen, Yngwie
- Genre:
- Neoclassic Metal
- Label:
- Steamhammer
- Release:
- 16.09.2002
- Razor Eater
- Rise Up
- Valley Of Kings
- Ship Of Fools
- Attack!
- Baroque & Roll (Instrumental)
- Stronghold
- Mad Dog
- In The Name Of God
- Freedom
- Majestic Blue (Instrumental)
- Valhalla
- Touch The Sky
- Iron Clad
- Air (Instrumental)
Mit etwas Verspätung, "Attack" ist schon seit einigen Monaten im Handel erhältlich, bin ich auch endlich, als Malmsteen-Fan der ersten Stunde, in den Genuss des aktuellen Longplayers des "Meisters" gekommen.
Es ist Yngwie J. Malmsteen sicherlich ungenommen, die Entwicklung des E-Gitarrenspiels erheblich vorangetrieben zu haben und man kann seinen Namen guten Gewissens in einem Atemzug mit anderen Pionieren des Genres wie Hendrix, Roth, Holsworth oder Van Halen nennen, fakt ist aber, dass seine beste und innovativste Phase schon lange vorbei ist.
Im Gegensatz zum umstrittenen Vorgängeralbum wartet "Attack" mit einem fantastischen Sound auf, ich denke es ist sogar der beste Sound, den ich jemals auf einem Malmsteen-Output gehört habe. Entsprechent begeistert war ich nach dem Hören der ersten Takte. So ein fetter, geil klingender Bass, so ein toller Naturdrumsound, und das in einer Zeit, wo das Gros der Szene mit Triggersounds arbeitet, dann die Gitarre des Meisters himself, göttlich. Auch der neue Sänger Dougie White passt mit seiner in mittleren Lagen angesiedelten Stimme ausgezeichnet in das Gesamtbild.
Nach der ersten Euphorie über die akustischen Signale, die mein Ohr umschmeicheln, habe ich mich verstärkt mit dem Songmaterial beschäftigt und das hat mich dann ruckzug auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Natürlich besitzen die Songs allesamt eine gewisse Qualität, aber sind wir doch mal ehrlich, wer die Frühwerke von Yngwie kennt, der hat das alles, vor allem mit mehr Esprit und Furiosität, schon mehrfach gehört. Selbst seine Licks, Arpeggien, Repeating Patterns und Läufe sind Haargenau dieselben wie vor 15 Jahren. Über die Texte, die an Banalität kaum zu überbieten sind, möchte ich gar nicht erst reden. Ich finde es ja wirklich toll, wenn jemand sein eigenes Ding durchzieht, aber Malmsteen ist mit dieser Scheibe endgültig zu seiner eigenen Coverband geworden. Nichts, aber auch rein überhaupt nichts Neues erwartet den Hörer auf "Attack". Doch halt, eine Neuerung gibt es, denn der "Meister" bedient sich bei einem Song, "Freedom", des Mikros und das sogar ziemlich passabel, verfügt er doch über eine coole, tiefe Rockröhre. Ansonsten ist jedoch pure Stagnation angesagt, nicht mal seine Akustikklampfe hat Ying Yang ausgepackt, wirklich schade. Der Mann scheint nicht in der Lage zu sein, sich selbst neu zuerfinden, der kopiert sich nur noch selbst. Kompositorisch ist Herr Malmsteen inzwischen in der Sackgasse gelandet und wenn er sich nix einfallen lässt, dann wird er bald zu einem Zirkussaitenartisten, der schon seit Jahrzenten nur dieselben High-End-Speed-Kunststückchen zum besten gibt. Wahre Kompositionskunst sind dagegen seine Ersten Alben sowie das "Concerto in E-Flat Minor".
Anspieltipps: Malmsteen's Frühwerk, seine Live-Scheiben, "Concerto in E-Flat Minor" [Das ist jetzt gemein, hehe. Anm. d. Lektors]
- Redakteur:
- Georg Palm