MALPHAS - Divinity’s Fall
Mehr über Malphas
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal Promotions
- Release:
- 13.05.2022
- Astral Melancholy
- Exile
- Wrath Of The Fallen Angel
- Forged In The Abyss
- In The Name Of War
- Hymn Of Your Glory
- Divinity's Fall
- Last Breath
- Domination
Ein bisschen schwarz muss sein.
Allein der Auftakt dieses Ungetüms ist eine atmosphärische Wucht. Und trotz wohlig warmer Akustikgitarren und großer Melodien legt sich gleich zu Beginn des "Divinity's Fall"-Albums ein bedrückender, düsterer Schleier über die trügerische Aura. Hierbei kommt der Opener 'Astral Melancholy' komplett ohne Gesang aus, fokussiert sich einzig und allein auf ein frostig-warmes, harmonisch-finsteres Gefühl, eine Einleitung nach Maß und superbe Ausrichtung auf das, was in den nächsten 40 Minuten vom Stapel gelassen wird.
Die aus vier Köpfen bestehende MALPHAS-Combo ist im schweizerischen Lausanne beheimatet und konnte im schwarzmetallischen Teufelsuntergrund schon mit einer EP und ihrem 2017er Debüt "Incantation" ein wenig Staub aufwirbeln. Doch nun wirken die hundsgemeinen Melodien und die diabolische Atmosphärenfratze noch bedrohlicher, noch ausgeklügelter. In den fünf Jahren zwischen beiden Rundlingen wurde also nicht nur der Posten am Schlagzeug neu besetzt, sondern noch am künstlerischen Know-How und einer wesentlich effektiveren Herangehensweise gefeilt. Das Ergebnis hört auf "Divinity’s Fall" und hat neben diesem bockstarken Anfang und einem erstklassigen Artwork auch tollen Black Metal zu bieten.
Der Groove prügelt sich unermüdlich durch die Platte, starke Blastbeat-Attacken, hundsgemeine Riffmelodien und von Wut und Verzweiflung gepackte Growls bilden den Grundstein des Wüterichs, 'Exile', das direkt folgende 'Last Breath' und das Titelstück sind fiese Stellvertreter des MALPHASschen Zweitunterfangens. Doch wer denkt, dass das Viergespann nach diesem Erste-Sahne-Opener nur noch blind drauflos prügelt, der wird durch die 'Forged In The Abyss'-Melodie, dem 'In The Name Of War'-Ohrwurm und dem angenehm vertrackten und abwechslungsreichen 'Hymn Of Your Glory' schnell eines Besseren belehrt. Doch ob nun klassisch losgeballert wird, oder MALPHAS ein bisschen Facettenreichtumswürze dieser pechschwarzen Ursuppe hinzugibt, das dargebotene Fegefeuer ist richtig gut anzuhören.
Sicherlich ebbt der Überraschungseffekt nach dem dritten, vierten Durchgang etwas ab, doch selbst dann schafft es "Divinity's Fall" auch dem fröhlichsten Sommerhimmel ein paar dicke Gewitterwolken vor den Latz zu knallen. Ich persönlich bin gespannt, ob MALPHAS auch künftig den hohen Standard dieses zweiten Albums halten kann und noch einige unvorhergesehene Dinge auf Lager haben wird.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp