MALPHAS - Incantation
Mehr über Malphas
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Plastic Head
- Release:
- 06.10.2017
- Contributor Of The Light
- Leviathan
- Macabre Symphony Of Divine
- Incantation
- Nahash Corruption
- Rebirth Of The Reign
- Awaking Excelsi Luciferi
Black Metal und die Schweiz - eine lange Geschichte.
Just in dem Moment, in dem die Überzeugung reift, dass MALLPHAS einen echten Schatz rohen, urpsprünglichen Black Metals ausgegraben hat, folgt die kurzzeitige Ernüchterung. Ist "Incantation" womöglich doch nicht so stark, wie es die ersten beiden Tracks des Debütalbums vermuten lassen? Doch der Reihe nach.
MALPHAS stammt aus der Schweiz und orrientiert sich vorrangig an den Sounds der zweiten Welle. Die Band koppelt derbe Verrohung mit dem melodischen Fundament solcher Acts wie DISSECTION und legt schon in den ersten Sekunden los, als wäre der Temporausch das einzig probate Mittel der schwarzen Unterhaltung. Doch die Ergebnisse geben den Eidgenossen recht. 'Leviathan' und 'Contributor Of The Light' müssen sich vor den letzten Ergüssen einer Band wie WATAIN nicht verstecken, zumal sie in eine ähnlicche Kerbe schlagen wie die Skandinavier. Und auch Bands wie DARK FUNERAL und NECROPHOBIC dürfen sich geehrt fühlen, denn hier scheint eine Truppe am Werk, die deren Handwerk ausführlich hat Revue passieren lassen. Doch dann der Einbruch, denn 'Macabre Symphony Of Divine' nervt mit eigenartigen Stakkatos und klingt wie der Versuch, zeitgemäße Metal-Sounds in die raue Produktion eines Black-Metal-Albums einzuflechten. Und tatsächlich muss man sich die Authentizitätsfrage für einen kurzen Moment stellen - aber eben auch nur für einen sehr, sehr kurzen Augenblick.
Denn MALPHAS kann sich sofort wieder aus der vermeintlichen Krise befreien und trumpft im weiteren Verlauf noch mächtig auf. Die flotte Titelnummer etabliert sich ebenso als herausragende Hymne wie 'Rebirth Of The Reign'. Mit den beiden Longtracks 'Nahash Corruption' und 'Awaking Excelsi Luciferi' betonen die Schweizr auch in den sphärischen Passagen ihrer Songs den okkulten Hintergrund und erschaffen abwechslungsreiche Epen, die von einer gehörigen Frühreife künden.
Subtrahiert man also den genannten Schockmoment, darf man MALPHAS ausgiebig Beifall schenken. Mit ihrem Erstling haben die Herren aus der Alpenrepublik der recht müden Black-Metal-Szene in der Schweiz endlich wieder einen nennenswerten Release beschert, den Fans von WATAIN bis DISSECTION auf keinen Fall missachten dürfen. Überzeugend!
Anspieltipps: Nahash Corruption, Awaking Luciferi Excelsi, Leviathan
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes