MALTUKA - Black Rite
Mehr über Maltuka
- Genre:
- Thrash Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 07.03.2025
- Judgement (Intro)
- Blood Sacrifice
- Condemnation
- Xolotl
- Black Rite
Eine neur Referenz im schwarzen Thrash?
Es ist doch immer wieder ein echter Zwiespalt, wenn eine Band sich vor allem zum Einstieg zunächst einmal nur mit einer EP zu Wort meldet. Es ist zwar nachzuvollziehen, dass in der schnelllebigen Zeit digitaler Medien die Ansprüche andere geworden sind als noch vor 20-30 Jahren. Aber gerade dann, wenn der betroffene Act ein paar echt starke Steilvorlagen gibt und man vor der heimischen Anlage schon Sorgen um seine Boxen haben muss, weil sie im One-Man-Mosh vom Schrank stürzen könnten, ist es ein deutliches Indiz dafür, dass der Hörer eigentlich nach viel mehr verlangt als nach lediglich vier Songs plus einem Intro. Anders herum: Was man anderen Bands bei entsprechender Klasse verzeihen kann, darf man auch den Jungs von MALTUKA nachsehen.
Der ultimativ geschwärzte Thrash Metal der Truppe aus dem norwegischen Bergen hat auf jeden Fall genügend Potenzial, der Konkurrenz das Fürchten zu lehren, vor allem wenn diese auf Namen wie DESASTER und DESTRUCTOR hört. "Black Rite" entpuppt sich als verdammt räudiges Tondokument mit einigen rabiaten Abfahrten, einer klaren Tendenz zu Uptempo-Geschredder und einer gleichermaßen sehr stark ausgeprägten Vorliebe für die Heerscharen von Teutonen-Combos, die bereits zu Beginn der 80er ihre Duftmarke hinterlassen haben. SODOM und das ganz alte KREATOR-Material sind für die Nordeuropäer definitiv die klare Referenz, aber auch ein paar Abstecher in die Schweiz zu CORONER und CELTIC FROST sind erlaubt, wenn MALTUKA das Raubein ausfährt, um alles wegzunieten, was auf der Kutte nicht die passenden Patches vorweisen kann.
Die Vocals sind meisterlich, das Riffing die ganz profane, aber doch sehr effiziente alte Schule und in Sachen Atmosphäre macht den Herren auch niemand etwas vor, weil man hier im goldenen Qudranten des 80er-Thrashs alles mitnimmt, was sich auf der imaginären Tanzfläche bewegt. Aber gerade deshalb erscheint die Notwendigkeit nach einem vollständigen Werk umso größer, denn MALTUKA ist definitiv imstande, Großartiges zu kreieren. Auf der kurzen Distanz von "Black Rite" gelingt dies pausenlos, weckt aber auch ein sanftes, später intensives Flehen nach schnellem Nachschub. Mehr also brauchen und wollen wir, gerne auch viel mehr!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes