MALUMMEH - Revival
Mehr über Malummeh
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Spikefarm
- Release:
- 23.11.2007
- Intro
- Revival
- Turning Point
- Bipolarity
- Open Your Eyes
- Cross The Lines
- Unbidden
- Burried In Our Heads
- Make You Bleed
- Here To Reign
- In Denial
Das Quintett aus Espoo in Finnland kommt mit einem sehr stylischen Covergemälde daher, welches je nach Betrachterperspektive und Geschmack als kunstvoll gewertet werden kann. Allein die düstere Farbwahl mit ihren Grün- und Blautönen vermittelt einen düsteren Eindruck, während die schemenhafte, leicht verschmierte Darstellung der Personen irgendwie surreal wirkt. "Könnte eine spannende Angelegenheit werden", denke ich mir vor dem Einlegen der Scheiblette noch so.
Nach einem kurzen Intro rasieren mir allerdings typische Skandinavien-Riffs alle Hoffnungshaare auf Individualität aus den Ohren. Sofort wird die AT-THE-GATES-Parallele gezogen, die natürlich unwillkürlich auch Erinnerungen an THE HAUNTED nach sich ziehen. Als dann im Chorus - wenn es denn einer sein sollte - auch noch melodischer zur Sache geht, zementiert sich auch noch der SOILWORK-Vergleich in meinem unbedarften Hirn fest. Gut, das sind alles gute Kapellen, aber da ich diese schon im Original nur selten höre, weiß ich schnell, wie häufig MALUMMEH in meinem Player landen werden.
Aber ich bin ja nicht ihr und ihr seid nicht ich, aber wir sind alle Metal. Und da Metal nicht gleich Metal ist, habt ihr eventuell einen anderen Geschmack - mögt vielleicht gar WATCH TOWER nicht ? - und fahrt auf die oben erwähnten Bands total ab.
Dann solltet ihr dieser Scheibe unbedingt ein paar Durchläufe gönnen, denn rein spieltechnisch bieten MALUMMEH ein sehr gutes, modernes Thrash-Gewitter ab, welches treibt und drückt. Für meine Verhältnisse könnte es ab und an mal etwas Abwechslung geben, aber wen es nicht stört, dass man die gesamte Zeit die rhythmische ICE-Vollbedienung bekommt, der wird hier seine helle Freude haben. Vor allem die beiden Gitarristen Jaakko Eskelinen und Mikael Kiikka agieren als galoppierendes Duo ganz hervorragend und schnibbeln einige gut durchdachte Riffs auf ihren Hackbrettern. So gelingt es zum Beispiel 'Open Your Eyes', mich mitzureißen. Und wäre Sänger Marko Niemistö ein bisschen weniger heiser, würde ich diese Nummer noch häufiger anhören.
Ähnlich verhält es sich mit 'Cross The Lines', in welchem die Band sogar mal eine kleine Denkpause einlegt und Drummer Valtteri Kallio für ein paar Takte koffeinfrei trommelt. Dieser Track übt eine SLAYERliche Faszination auf mich aus, und man merkt, dass solche Stücke in erster Linie dann Dynamik vermitteln, wenn man kleine Überraschungen einflechtet. Wobei die Finnen hier eher grobe Maschen häkeln. Aber ich bin kein Strickexperte.
Die anderen Stücke auf "Revival" bewegen sich alle in der oben erwähnten Schnittmenge, hinterlassen bei mir nur leider keinen bleibenden Eindruck. Mit anderem Gesang vielleicht, aber so ermüde ich nach dem Genuss des gesamten Albums ein wenig.
Angenehm ist allerdings die Tatsache, dass die ganze Angelegenheit trotz ihres modernen Anstrichs nicht überproduziert klingt, was mir natürlich sehr sympathisch ist. Der Sound klingt eher angenehm traditionell, ohne dabei verwaschen zu wirken. Alle Instrumente sind klar erkennbar, wobei ich etwas mehr Bass sehr geschätzt hätte. Man kann nicht alles haben.
Ich denke, alle Freunde solcher Musik, sollten MALUMMEH antesten, ohne dabei etwas Eigenständiges zu erwarten. Aber, seien wir ehrlich, wie viele Bands können sich heuer noch mit diesem Attribut schmücken? Siehste.
Anspieltipps: Cross The Lines; Open Your Eyes; Make You Bleed
- Redakteur:
- Holger Andrae