MAMBO KURT - Weihnachten
Mehr über Mambo Kurt
- Genre:
- Hammond-Sound
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Metalville
- Release:
- 21.11.2014
- We Wish You A Merry Christmas
- Oh Du Fröhliche
- Do They Know It's Christmas
- Feliz Navidad
- Merry Xmas Everybody
- Jingle Bells
- Thank God It's Christmas
- In der Weihnachtsbäckerei
- Mary's Boychild
- Stille Nacht
- Last Christmas
- Santa Claus Is Coming To Town
- Happy Christmas, War Is Over
- Rudolph, The Red-Nosed Reindeer
Lieber Weihnachtsmann...
IRON MAIDEN hat Eddie, MOTÖRHEAD Snaggletooth, RUNNING WILD segelt mit Adrian umher, SODOM liegt mit Knarrenheinz im Schützengraben und der Alien ist seit jeher bei TANKARD mit dabei. Man kennt sie, diese Maskottchen im Heavy Metal, mit denen man unweigerlich eine Band in Verbindung bringt. Und selbst das Wacken Open Air scheint eines dieser sagenumwogenen Maskottchen zu haben: MAMBO KURT. Seit gefühlten hundert Jahren klimpert, trällert und orgelt der Alleinunterhalter regelmäßig durch die Lande und hat dabei jedes Jahr seinen Platz im "Disney Land des Heavy Metal" sicher. Und Jahr für Jahr gibt es diesbezüglich zwei Sorten von Wacken-Besuchern: Die einen feiern diesen bunten Paradiesvogel samt seiner sehr eigenwilligen Interpretationen und Versionen, die anderen machen einen großen Bogen um ihn. Ihr werdet bald merken, zu welcher Gruppe ich mich selbst zähle.
Kommen wir vom einen zum anderen Thema: Weihnachten. Es steht vor der Tür, jeder freut sich auf das besinnliche Fest mit seinen Liebsten, wenn da doch nicht diese furchtbare Musik wäre, die spätestens seit WHAM! auch die dicksten Nervenstränge strapaziert. Selbst in unserem so heiligen Schwermetall müssen wir Totalausfälle von ROB HALFORD, TARJA und TWISTED SISTER ertragen. Warum das Ganze? Weiß wohl niemand. Fakt ist jedoch, dass wir in meinen Augen Weihnachtsalben ebenso wenig brauchen wie ein Kamel ein Sonnencreme-Abo. Und so schlagen wir die Brücke von "Weihnachten" zu MAMBO KURT, denn auch der Orgler raubt uns mit "Weihnachten" sämtliche Nerven.
Nicht nur, dass der Witz und die Originalität spätestens nach dem drölften Orgelalbum flöten gegangen ist, nein, nun muss auch noch das Fest der Liebe herhalten, um von MAMBO KURT durch den Glühwein gezogen zu werden. Irgendwann ist auch die größte Toleranzgrenze überschritten. Da versucht die zweite oben geschilderte Gruppe mit allen Kräften und Mächten dem Herren zumindest im Sommer aus dem Weg zu gehen und muss sich nun auch im Winter die Orgel geben. Eigentlich ist man schon längst aus dem Alter heraus, in dem man sich bei der Familie zum Affen macht und 'Jingle Bells', 'Oh, du Fröhliche', 'Stille Nacht', 'Last Christmas' und 'Feliz Navidad' mit der Oma am Klavier mitsingen darf. Doch wie gewonnen, so zerronnen, MAMBO KURT knallt all die klassischen Weihnachtssongs in sein orgeliges Klimpergewand und zieht dies konsequent durch. Zumindest davor muss man den Hut ziehen, doch spätestens nach zwei, drei Songs von "Weihnachten" muss zumindest ich mich arg zusammenreißen, um das Album nicht liebevoll, besinnlich und mit christkindlicher Freude in den letzten Ecken meines CD-Regales (Danke hierfür, lieber Weihnachtsmann!) verstauben zu lassen.
Nun, jene, die spätestens in der zweiten Augustwoche dicke Kullertränen vergießen, weil sie ihren MAMBO KURT bereits dann schon innig vermissen, sowie selbige, die mit wesentlich dickerem Fell und Opas Lakritzschnaps ausgestattet sind, können sich an diesen "Orgel-meets-Weihnachten"-Kraftakt heranwagen. Ich jedoch werde auch ohne ROB HALFORD, TARJA, TWISTED SISTER und neuerdings auch MAMBO KURT schöne, wunderbare Weihnachten haben. Um überdies vor WHAM! flüchten zu können, müsste man schon unter der Erde liegen. Es gibt kein Entkommen! Hilfe!
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp