MAMMOTH - The End
Mehr über Mammoth
- Genre:
- (Modern) Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- BMG
- Release:
- 24.10.2025
- One Of A Kind
- The End
- Same Old Song
- The Spell
- I Really Wanna
- Happy
- Better Off
- Something New
- Selfish
- All In Good Time
Dem Schatten des legendären Vaters endgültig entwachsen...
Halt mal, fehlt da nicht was beim Bandnamen MAMMOTH? Ihr habt richtig gelesen, denn tatsächlich hat sich Wolfgang Van Halen endlich die Markenrechte am Namen MAMMOTH sichern können und hat so vor dem neuen Drittwerk "The End" einfach mal seine Initialen aus dem Bandnamen geworfen. Eine durchaus passende Entscheidung, denn wenn der Sohn des legendären Eddie Van Halen eines nach zwei richtig starken Alben nicht mehr nötig hat, dann sich auf den Namen seines Vaters zu berufen. Ich würde sogar behaupten, dass Wolfgang inzwischen schon selbst eine Legende der Rock- und Metalszene ist, denn ich kenne kaum jemand anderes, der seine Alben auf diesem qualitativen Niveau im Alleingang aufnimmt.
Richtig gelesen, denn auch wenn MAMMOTH auf der Bühne in kompletter Besetzung auftritt, hat Wolfgang auch bei "The End" wieder einmal alle Instrumente selbst eingespielt und natürlich auch den Gesang übernommen. Ob das Ergebnis genauso gut ist wie zuletzt auf "II"? Nun, das finden wir jetzt heraus.
Geht es nach dem Opener 'One Of A Kind' dann zeigt die Erfolgskurve auf jeden Fall weiterhin steil nach oben, denn Wolfgang serviert uns hier einen flotten Rocker mit einigen echt bissigen Passagen, der gleichzeitig aber auch einen herrlich hymnischen Refrain im Gepäck hat. Musikalisch ist der Amerikaner mit seinem modernen Hard Rock mit Metal-Schlagseite dabei weiterhin im Fahrwasser von Kollegen wie ALTER BRIDGE unterwegs und trifft damit erneut ganz genau meinen Nerv. Dass Wolfgang aber auch den sleazigen Rock der Band seines Vaters schon mit der Muttermilch aufgesaugt hat, zeigt er später etwa in 'I Really Wanna', das musikalisch moderne Töne mit den Achtziger-Wurzeln verbindet und als recht kurzweilige und beschwingt Nummer viel Spaß macht.
Der legendäre Papa bleibt dann auch für den Titeltrack ein gutes Stichwort, denn hier packt Wolfgang all seine Fingerfertigkeit aus und haut uns nicht nur ein unfassbar cooles Tapping-Lick im Intro um die Ohren, sondern agiert auch in den Strophen unheimlich kreativ an Gitarre und Bass. Doch keine Sorge, auch der hymnische Refrain fehlt hier nicht und macht 'The End' schnell zu meinem persönlichen Liebling auf dem gleichnamigen Album.
Selbiges hat aber auch danach noch ein paar echte Volltreffer im Gepäck, wobei 'Same Old Song' trotz vieler cooler Ideen bei mir nicht restlos zündet. Anders sieht das schon beim unheimlich groovigen 'The Spell' aus, das vor allem mit vielen richtig coolen Spielerein bei der Produktion aufwartet, etwa wenn die Stakkato-Gitarren im Intro zwischen den Seiten des Stereobilds pendeln. Und auch melancholische Untertöne stehen Herrn Van Halen gut, was er eindrucksvoll in 'Happy' und 'All In Good Time' unter Beweis stellt. Höhepunkte bleiben für mich aber zumeist dennoch die Momente, in denen es mit etwas mehr Wucht zur Sache geht. 'Something New' wäre hier als cooler Mid-Tempo-Stampfer zu nennen, dessen Riff ordentlich auf die Nackenmuskulatur geht, während 'Selfish' mit flottem Beat und toller Gesangsdarbietung auch locker einen Höhepunkt auf dem letzten TREMONTI-Solodreher markiert hätte.
Und so bleibt MAMMOTH auch nach der Namensanpassung eine der stärksten modernen Hard-Rock-Bands, die die Szene heute zu bieten hat. Hier stimmt einfach alles: Das Songwriting ist kompakt und zwingend, viele Refrains sind absolut Hit-verdächtig und schlussendlich hat Wolfgang auch genügend Fingerfertigkeit, um mit ein paar Gitarren-Licks die Kinnlade herunterklappen zu lassen. Viel besser kann man Rock heutzutage einfach nicht servieren. Punkt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs


