MAN ON FIRE - Chrysalis
Mehr über Man On Fire
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- 10t / Just For KicksJust For Kicks
- Release:
- 30.09.2011
- Repeat It
- In A Sense...
- A (Post-Apocalyptic) Bedtime Story
- Chrysalis
- Part 1: In Between The Lines
- Part 2: The Pundits
- Part 3: The Muse Returns
- Part 4: Free To Fall
- The Projectionist
- Tear Gas
Wenn Musik und Kunst verschmelzen!
Was suggeriert schon ein Album, das unteer dem Banner der progressiven Rockmusik auf den Markt gebracht wird? Verschachtelte Rhythmen? Break-lastige Arrangements? Ausgefallene Instrumental-Passagen? Oder am Ende doch nur das Streben nach echter Kunst im Sinne eines organischen Gesamtwerks? Wenn Letztgenanntes die Voraussetzung für einen solchen Release ist, dann stehen MAN ON FIRE respektive Mastermind Jeff Hodges ganz klar für die Perfektion der Materie. Umso trauriger ist die Tatsache, dass sich das Projekt in den vergangenen Jahren so rar gemacht hat. Seit der Veröffentlichung von "Habitat" sind schon einige Jahre ins Land gezogen, in der MAN ON FIRE mehr oder weniger in Vergessenheit geraten sind. Zeit also, diesen Umstand wieder gerade zu rücken!
"Chrysalis" scheint nämlich auf dem besten Weg, einen Sound neu zu definieren, der unter den kunstfertigsten Sub-Genre-Bezeichnungen firmiert. Zwar benötigt die neue Scheibe einige Anläufe, bis sich ihre wahre Schönheit entfaltet, doch mit jeder weiteren Note, jeder weiteren Harmonie entwickelt sich hier ein Kunstwerk, das die Bezeichnung Art Rock wohl mehr verdient als der überwiegende Teil derjenigen Bands, die sich in diesem Muster zu bewegen glauben. Hodges sind dabei alle Mittel recht, jedoch versteht er die Gratwanderung, die wesentlichen Elemente herauszufiltern und die einzelne Inhalte nicht überzustrapazieren aus dem Effeff. Dabei schwenkt er bewusst zwischen einzelnen Pop-Harmonien, Versatzstücken aus der alternativen Rockmusik, typischen NeoProg-Geschichten und Passagen aus dem modernen, fast schon radiotauglichen Hardrock-Bereich und formt daraus einige kurze, aber dennoch herrlich getragene Epen, von denen auf "Chrysalis" vor allem 'In A Sense...' und das abwechslungsreiche 'A (Post-Apocalyptic) Bedtime Story' herausragen. MAN ON FIRE vermischen unglaublich viele musikalische Inhalte, verpacken sie aber derart homogen, dass man ihnen bedingungslos folgen kann. Auch das vierteilige Titelstück, welches insgesamt zwar ein wenig vertrackter gestaltet ist, besitzt diese Harmonie, diese Kunstfertigkeit, mit der sich verschiedene Stimmungen zu einem bewegenden Gesamtkomplex zusammenfügen lassen - und das mit einer Leidenschaft, die im progressiven Rock meistens zulasten kopflastigen Songwritings abhanden kommt.
"Chrysalis" hat schließlich so viele unterschiedliche Einheiten, deren Verschmelzung erst den wahren Genuss des Albums ausmacht. Wenn am Ende die beiden 10-Minuten-Monster 'Higher Than Mountains' und 'Gravity' mit ihren schönen Melodien und ihrer angenehm-relaxten Stimmung das letzte Bisschen Druck herausnehmen und untermauern, dass anspruchsvolle Klangkunst durchaus aus dem Bauch entwickelt werden kann. Dieses Album ist der beste Beweis dafür, wie faszinierend Anspruch, Gefühle und Spontaneität verwachsen können - und aus diesem Grund auch eines der stärksten Werke in diesem Sektor seit langem!
Anspieltipps: In A Sense..., A (Post-Apocalyptic) bedtime Story, Higher Than Mountains
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes