MANDRAGORA - Carnal Cage
Mehr über Mandragora
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- SG Records / Twilight
- Release:
- 04.05.2012
- Masquerade
- In Doubt
- Desolated Fields
- Unconsciousness
- Curse Of Existence
- Walk To Fall
- The Unknown
- Sand And Dust
- After
Krude zusammengestelltes Melo-Death-Erlebnis.
Den Exotenstatus können sich MANDRAGORA definitiv anhaften, denn wirklich viele Bands, die es auch international und vor allem professionell versuchen, bietet ihr Heimatland Litauen leider nicht. Vielleicht war es für die Truppe auch gerade deshalb etwas leichter, sich vor vier Jahren beim Metal Battle Contest gegen die Konkurrenz durchzusetzen und fürs Finale beim Wacken Open Air zu qualifizieren - nun, man weiß es nicht genau!
Was den musikalischen Output der fünf Musiker angeht, ist die Performance noch relativ zerfahren. MANDRAGORA zelebrieren eine leicht progressive Variante des melodischen Death Metals, sind klangtechnisch auf der Höhe der Zeit, verstricken sich jedoch so manches Mal in ihren durchaus abwechslungsreichen Ideen und schaffen es folgerichtig kaum, auch mal einen vorzeigbaren Chorus zu etablieren, geschweige denn, überhaupt mal eine wirklich starke Hookline zu verankern. "Carnal Cage", das zweite Album des Quintetts, mündet daraufhin zwar nicht im Chaos, ist aber auch fernab von oberer internationaler Klasse, da die zahlreichen Fragmente größtenteils zu hölzern aneinandergereiht werden. Ein experimenteller Song, wie beispielsweise 'In Doubt', bei dem vor allem der Bass eine bedeutsame Rolle spielt, geht völlig nach hinten los. Aber auch melodischere Nummern, wie 'Sand And Dust' und 'Desolated Fields', sind Kompositionen, die so manche Göteborg-Kapelle noch im Schlaf aus den Ärmeln schüttelt, wahrscheinlich sogar noch weitaus fokussierter.
Bezeichnend ist daher schon fast, dass das harmonische Instrumental 'After' das am meisten überzeugende Stück des ganzen Albums ist, weil hier die Elemente viel besser ausbalanciert sind und man auch nicht wieder in die Falle tappt, mehrere Ideen zeitgleich etablieren zu wollen. Handwerklich haben MANDRAGORA ihre Qualitäten, diese sollte man ihnen auch zu keiner Zeit absprechen. Geht es indes um das Songwriting, liegt vor den Litauern noch ein weiter Weg bis zur weltweiten Spitze!
Anspieltipps: Walk To Fall, After
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes