MANIAK (SE) - Speed Metal Terrorist
Mehr über Maniak (SE)
- Genre:
- Speed Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Dawnbreed Records
- Release:
- 18.06.2023
- Ani Vomitus
- Speed Metal Terrorist
- Nocturnal Hellfire
- Filthy Christians
- Total Blitzkrieg
Rasanter Angriff auf die Geschmacksnerven und Ohren ...
Weiße Sneaker, Jeans, Patronengürtel, ärmellose Shirts und dazu noch ein paar verkehrt herum gehaltene schwarze Kreuze - bei einem Blick auf das Cover der neuen MANIAK-EP muss man definitiv nicht lange überlegen, mit welcher Art von Musik wir es hier zu tun haben. Gut, der Titel "Speed Metal Terrorist" macht es dann noch einmal offensichtlich, doch auch wenn die vier Schweden den Speed Metal nicht im Titel verewigt hätten, wäre selbiger meine erste Assoziation für die fünf Songs gewesen, mit denen die Truppe aus Falun dieser Tage ihren Einstand gibt.
Verschwiegen wird mit der Genrebezeichnung aber die schwere Black-Metal-Schlagseite, mit der der Vierer seinen rasanten Metal zelebriert. Nicht selten muss ich dabei an VENOM denken, mit denen die Jungs schon einige visuelle und auch musikalische Merkmale gemein haben. Doch nicht nur musikalisch ist der Blick von MANIAK in die Vergangenheit gewandt, auch bei der Produktion des Silberlings gilt das Motto: "Umso mehr es nach rumpeliger Proberaum-Demo klingt, umso besser!" Da muss man sich unweigerlich fragen, was Produzenten-Legende Dan Swanö hier eigentlich beim Mastering getan hat, denn wirklich produziert klingt die Scheibe auch nach seinem Eingreifen nicht. Andererseits ist dieser Umstand ein klarer Indikator dafür, dass die Jungs eben so klingen wollten, als hätten sie die Scheibe mit ein paar günstigen Mikros im Proberaum eingezimmert.
Ebenso anstrengend wie der Sound sind dann auch die Kompositionen, die einem in knapp 18 Minuten einfach nur mit Trash-Beats, rasenden Gitarren und wüsten Screams mächtig auf die Nase hauen. In Ansätzen hat der Vierer dabei zahlreiche coole Ideen im Gepäck und einzelne Songs wie 'Nocturnal Hellfire' können mich in Teilen auch überzeugen. Andererseits stört mich durch die komplette Spielzeit hinweg die oftmals etwas stümperhafte Umsetzung der Songs, wobei ich hier vor allem die Lead-Gitarre, die, von leicht windschief bis meilenweit vom korrekten Ton enfernt, alles im Gepäck hat, als größtes Problem empfinde. Dafür sind die Riffs von Gitarrero Axel Hillervik durchgehend überzeugend und haben einen herrlich oldschooligen Black-Metal-Vibe, der mir gut gefällt. Da lässt es sich dann auch in Teilen verschmerzen, dass Schlagzeug und Bass großteils unhörbar irgendwo in den Tiefen des Soundmatsches vor sich hin poltern ohne recht gehört zu werden. Nur die Toms scheinen mit einem ordentlichen Mikrofon versehen gewesen zu sein, denn selbige springen einem beim Einsatz praktisch ins Gesicht und reißen einen temporär komplett aus dem "Hörerlebnis".
Nun werden sicher einige Traditionalisten oder Low-Fi-Liebhaber den Sound der Platte als herrlich kultig und authentisch empfinden, für mich als audiophilen Menschen sind das Klangbild und auch die oftmals schrecklich schiefen Gitarrenleads aber einfach eine zu große musikalische Beleidigung, als dass ich hier trotz zahlreicher guter Ansätze mehr als fünf Punkte vergeben könnte.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs