MANIGANCE - Recidive
Mehr über Manigance
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- XIII Bis Records
- Release:
- 31.01.2011
- Aura (Intro)
- Larme De L´Univers
- Dernier Allie
- Mercenaire
- L´ombre D´hier
- Chant De Batalle
- Secret De L´Ame
- Recidiviste
- Illusions
- Sentiers De La Peur
- Vertiges
- En Seigneur
- Deserteur
- Delivrance
- Sans Detour
<p class="MsoNormal">"Qualität statt Quantität" wäre hier sinnvoller gewesen</p>
Wenn ich das letzte Jahr Revue passieren lasse, kommt doch weitaus mehr brauchbare Musik aus unserem westlichen Nachbarland, als ich zunächst dachte. Den nächsten französischen Seitenhieb gibt es von den Power-Metallern von MANIGANCE, die mir überraschenderweise schon ihre sechste Studioveröffentlichung vor den Latz knallen.
Bei der Betrachtung der ellenlangen Trackliste fällt auf, dass die Truppe um Sangeskünstler Didier Delsaux ausschließlich französische Lyrics bevorzugt. Ob dies nun ein Vor- oder ein Nachteil darstellt, ist Geschmackssache und eine Frage, die jeder für sich beantworten möge. An der Spielweise der Jungs hat dies keine Auswirkungen, zaubern MANIGANCE doch eine Metal-Perle nacheinander aufs "Recidive"-Bankett.
Sind die meisten Tracks überwiegend im rockigen, mittleren Tempo angesiedelt, haben sich hin und wieder Highspeed-Passagen eingeschlichen oder bekleiden gar einen kompletten Song, wie beispielsweise 'Recidiviste', der dadurch klar heraus sticht. Die Band schafft es aber auch mit weniger Geschwindigkeit zu überzeugen und glänzt vor allem in der soliden Gitarrenarbeit. Paten hierfür seien 'Larme De L´Universe', 'Dernier Allie' und insbesondere das rockige 'Chant De Bataille', das bei jedem Durchlauf mehr an Klasse gewinnt. Die teils ruhigen Passagen der Songs, die hin und wieder mit Akkustikgitarren verschönert werden, steigern das Hörvergnügen und die Abwechslung zusätzlich.
Dadurch wirkt "Recidive" enorm kurzweilig und kraftvoll, wonach sich jeder Power-Metal-Liebhaber die Finger lecken wird. Leider gibt es auf der anderen Seite auch einige Punkte, die eher sauer aufstoßen:
Bei insgesamt fünfzehn Songs und damit einer Gesamtspielzeit von mehr als einer Stunde, kommt es notgedrungen zu Lückenfüllern, die den Glanz von "Recidive" leider schmälern und die Platte dadurch in die Mittelklassigkeit verdonnern. In Anbetracht des soliden Handwerks, sowie der doch druckvollen Produktion ist dies schon schade.
Zudem wäre ein wenig mehr Eigenständigkeit wünschenswert. Insbesondere den deutschen und skandinavischen Power-Metal-Heroen wie EDGUY, HAMMERFALL, SONATA ARCTICA und wie sie alle heißen, klingt man einfach viel zu ähnlich. Dadurch, dass sich das Sextett aus Frankreich ihrer Landessprache bedient, sorgt man zwar für ein wenig Individualität. Dadurch muss man jedoch wichtige Einbußen auf dem internationalen Markt, der eben auf die englische Sprache eingestellt ist, auch verkraften können. Wünschen wir MANIGANCE für einen etwaigen Durchbruch dennoch viel Erfolg und beurteilen "Recidive" als solides, aber nicht revolutionäres Album im melodisch-kraftvollen Metal-Sektor.
Anspieltipps: Recidiviste, Dernier Allie, Chant De Bataille, Sans Detour
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp