MANITU - Raw
Mehr über Manitu
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- What You Realize
- Figure It Out
- Blind
- 24/7
- Rise
- Another Lie
- Come Clean
- I Ain't
- The Edge
- Mary
Gut gemacht, aber ziellos komponiert
Lange Jahre hat Manna Lia in den Staaten verbracht und sich dort vor allem von indianischen Wurzeln inspirieren lassen. Als die Sängerin schließlich wieder in ihre eigentliche Heimat, die Schweiz, zurückkehrte, beschloss sie kurzerhand, ihre vielfältigen Einflüssse in einer eigenen Band geltend zu machen - und diese veröffentlicht mit "Raw" nun ihr erstes Werk.
Allerdings ist der Sound des Debüts nicht ganz so weltlich, wie man es bei der Vorgeschichte vermuten würde. Stattdessen agieren die Eidgenossen verstärkt im Heavy-Rock- und Stoner-Metier, dies aber leider ohne klare Linie. Handwerklich ist "Raw" wirklich gut: Die Riffs sitzen, die Frontdame macht einen ordentlichen Job, und an Abwechslung fehlt es dem Album beileibe nicht. Gerade im balladesken Bereich überzeugt MANITU mit einer gehörigen Dynamik, die jeden Schmalzgedanken alsbald aus der Welt fegt. Aber der Wiedererkennungswert der zehn Stücke ist vergleichsweise gering, egal ob ein etwas dickerer Groove regiert oder das Quartett es mal etwas gemächlicher angehen lässt. Und das ist leider ein Haken, den MANITU bis zuletzt nicht lösen kann.
Dennoch bleiben in erster Linie die positiven Eindrücke haften. Nummern wie '24/7' und das getragene 'Another Lie', in dem auch ein par Streicher zugegen sind, gefallen gut, straightere Rocksongs wie 'The Edge' und 'Rise' treffen ebenfalls ins Schwarze. Aber am Ende ist dennoch wenig übrig, was dauerhaft kleben bleibt. Dies liegt nicht daran, dass MANITU grundsätzlich nicht eingängig komponiert, sondern viel eher an der Tatsache, dass die Ideen viel zu beliebig inszeniert wurden. Reinhören sollte man, kaufen muss man aber nicht zwingend!
Anspieltipps: Another Lie, The Edge
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes