MANNHAI - The Exploder
Mehr über Mannhai
- Genre:
- Stoner Rock
- Label:
- Spinefarm Records/Soulfood
- Release:
- 12.07.2004
- MR Out Of Sight
- Lonesome
- Broken Chains
- Rock To The Top
- TNT Mountain
- Two Roads
- Behind The Trees
- Error '67
- Heads Against The Stones
- Black Water Swan
Eigentlich mag ich keine Überraschungen. Die sind nämlich meist schlechter Natur. Und eigentlich mag ich auch keinen Stoner Rock. Der ist für meine Ohren nämlich auch meist schlechter Natur. Aber dann kam die große Stoner-Rock-Überraschung in Form der finnischen Band MANNHAI über mich und auf einmal mochte ich beides. Denn statt der erwarteten Riffs in der Geschwindigkeit kopulierender Schnecken bzw. der Kassiererin meines Zeitschriftenkiosks (nein, nicht beim Kopulieren, sondern beim Kassieren), bricht mit dem Opener 'MR Out Of Sight' ein knarziger, rauer und erdiger Rocker aus den Boxen, der sofort Lust auf mehr macht.
Das zweite Stück 'Lonesome' hält das Niveau mindestens, auch wenn die Geschwindigkeit ein bisschen absinkt. Das ist einfach nur geiler, kerniger Rock mit einem rauen Sound und von hochklassigen Musikern dargeboten. Was nicht so ganz verwunderlich ist, denn wenn man sich die Bandinformation durchliest, stößt man da auf Leute wie Oppu Laine (b) und Kasper Martenson (kb), beide ex-AMORPHIS, und stellt fest, dass "The Exploder" bereits der dritte Longplayer der Band ist und hier also keine blutigen Anfänger am Werk sind.
Kollege 'Stoney Doomer' kommt dann aber bei den folgenden Songs schon etwas mehr aus seinem Versteck heraus und das Tempo wird mit 'Broken Chains' und 'Rock To The Top' merklich langsamer, dafür aber extrem groovig. Mit 'TNT Mountain' kommt ein großartiger, bluesiger Slo-Mo-Song und mit 'Behind The Trees', dem stärksten Stück der Scheibe, folgt eine genial schleppende, tonnenschwere Ballade mit mächtigem Refrain. Danach wird es mit 'Error '67' etwas psychedelischer, anscheinend haben die Jungs hier mal kurzfristig die Drogen gewechselt und wollten den DOORS Tribut zollen, bevor mit 'Heads Against The Stones' ein weiterer mächtiger Rocker folgt und das BLACK SABBATH-artige 'Black Water Swan' die Scheibe beschließt.
Bei allen Songs ragt vor allen Dingen Sänger Joanitor Muurinen heraus, der ein unglaublich grooviges Timbre in seiner Stimme hat und über weite Strecken an Phil McCormack von MOLLY HATCHET erinnert. Nicht zuletzt deswegen hat das Ganze wohl auch einen leichten Touch von Southern Rock. Die Produktion ist der Musik entsprechend rau und dreckig, aber druckvoll und bleischwer.
Genau richtig für die nächste Grillparty an einem schwülen Sommerabend, mit ein paar kreisenden Flaschen Jacky und/oder entsprechenden Rauchwaren.
Anspieltipps: MR Out Of Sight, Lonesome, TNT Mountain, Behind The Trees
- Redakteur:
- Klaus Coltrane