MANNING - The Root, The Leaf And The Bone
Mehr über Manning
- Genre:
- Neo Prog Folk Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 07.10.2013
- The Root, The Leaf And The Bone
- Decon(struction) Blues
- The Autumn Song
- The Forge
- Old School
- Palace Of Delights
- The Huntsman And The Poacher
- Mists Of Morning Calling To The Day
- Amongst The Sleepers
Britischer Folk-Prog mit Wohlfühlgarantie.
Guy Manning ist wieder so ein Name, der mir zeigt, dass ich doch nur an den Randgebieten des Prog kratze. Der hat zwar THE TANGENT mitgegründet, ist mir aber dennoch bisher völlig unbekannt. Faktisch ist er immerhin seit 1999 mit seiner selbstbenannten Band unterwegs und hat wohl auch mehr als ein Dutzend Alben unter dem MANNING-Banner veröffentlicht. Ein Grund für diese Schaffensfülle ist sicherlich, das Manning nahezu alles selbst spielen kann und wohl oft auch tut und sich nur einige Mistreiter für Gastrollen sucht.
Auf dem aktuellen Album bietet uns Guy eine schöne Melange aus Neo Prog und klassischen Progressive Rock Klängen. Das klingt zwar auf den ersten Blick wenig spektakulär, aber sobald das Ohr ins Spiel kommt, nimmt "The Root, The Leaf And The Bone" Fahrt auf. Ganz ruhig leitet der Titelsong ins Album, geht dann in dramatische Pianoklänge über und bietet anschließend ein Kontrastprogramm aus Musical, Prog, Folk und Rock. Zwölf Minuten, aber nicht zu lang. Da ist man schon beinahe enttäuscht, dass dies der einzige Longtrack auf dem Album ist, auch wenn das von JETHRO TULL beeinflusste Stück 'Decon(struction) Blues' ebenfalls großartig ist. An TULL erinnert man übrigens noch häufiger, wenn auch weniger offensichtlich. Aber das ist ja auch keine Beleidigung.
Das Bemerkenswerteste an diesem starken Prog-Album ist Mannings Stimme. Trotz aller Melodie hat er eine raue Kante, aber gleichzeitig ein operettenhaftes Timbre, und ist schwer zu vergleichen. Er drückt dem Album damit einen ganz ungewöhnlichen Stempel auf und kann auch die etwas schwächeren Kompositionen - wie das etwas zu relaxte 'Autumn Song' und das zu poppige 'The Forge' - locker in den grünen Bereich heben. Überhaupt, einige der Folkelemente mit süßlich-poppigen Chören drängen das Album in eine seichte Richtung, die für meinen Geschmack gelegentlich durch etwas mehr Druck aufgelockert werden könnte. Die lockeren Jazzpassagen, wie zum Beispiel in 'Palace Of Delights', fügen sich da gut ein, aber ab und an dürfte es auch mal krachen. Aber das ist auch die einzige Kritik, die ich an diesem wirklich intensiven vierzehnten Release anbringen mag, mit dem Guy Manning der Progwelt sicher viel Freude macht. Und mir auch.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger